Zwei junge Männer sind in Schweden wegen Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Wie das Bezirksgericht Solna am Freitag mitteilte, habe es sich bei dem Mord an einem 35-jährigen Mann um eine "regelrechte Hinrichtung einer wehrlosen Person" gehandelt. Demnach soll ein damals 16-Jähriger vor etwa einem Jahr in Solna nördlich von Stockholm mit einer Kalaschnikow auf den 35-Jährigen geschossen haben. Ein 20 Jahre alter Mann soll einen Schuss aus einer halbautomatischen Waffe abgegeben haben.
Der 20-Jährige wurde nun wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, der zum Tatzeitpunkt 16-Jährige zu fünf Jahren und zwei Monaten. Außer wegen Mordes wurde der Jüngere auch wegen schwerer Körperverletzung verurteilt, weil ein Schuss aus seiner Kalaschnikow seinen 20-jährigen Komplizen traf. Zwei weitere Männer im Alter von 26 und 32 Jahren müssen wegen Beihilfe zum Mord 13 Jahre und zehn Monate sowie 13 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Die Männer haben drei Wochen Zeit, um Berufung gegen das Urteil einzulegen.
In der Mitteilung des Gerichts heißt es, dass die Tat im Zusammenhang mit einem Konflikt zwischen mehreren kriminellen Gruppierungen stehen könnte. Schweden ringt seit mehreren Jahren mit kriminellen Banden, die sich vor allem durch Drogenhandel und Betrug finanzieren. Wegen der Bandenkonflikte kommt es immer wieder zu tödlichen Schüssen und Sprengstoffanschlägen. Nicht selten werden dabei auch Unbeteiligte erschossen. Unter den Tätern und Opfern sind zunehmend Minderjährige, manche von ihnen 14 Jahre und jünger. © dpa
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