Er hat seine fünf Geschwister verloren - ein Trauma, das den elfjährigen Überlebenden aus Solingen für den Rest seines Lebens begleiten wird. NRWs Opferschutzbeauftragte berichtet nun, wie es mit dem Jungen weitergehen soll.

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Nach dem gewaltsamen Tod von fünf Kindern in Solingen braucht der einzige überlebende älteste Sohn der Familie - ein elfjähriger Junge - nach Auffassung einer Opferschützerin erst mal Ruhe.

"In so einer Lage brauchen die Menschen Zeit - und diese Zeit muss dem Jungen und seiner Großmutter gegeben werden", sagte die Opferschutzbeauftragte des Landes NRW, Elisabeth Auchter-Mainz, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Solingen: Unterstützung durch Notfallseelsorger

Die 27-jährige Mutter der Solinger Familie soll ihre ein bis acht Jahre alten Kinder erst betäubt und dann erstickt haben, wie die Ermittler vermuten. Gegen sie wurde Haftbefehl erlassen.

Nur der Elfjährige, der zur Tatzeit in der Schule war, überlebte. Er ist jetzt bei seiner Großmutter in Mönchengladbach.

Sie habe mit den zuständigen Stellen gesprochen und den Eindruck gewonnen, dass der Elfjährige und die Großmutter in Mönchengladbach auch mit Unterstützung von Notfallseelsorgern gut betreut würden, sagte die Opferschutzbeauftragte.

Für die Zukunft seien viele Fragen offen - etwa, wo und bei wem der Junge künftig leben und zur Schule gehen soll. "Aber das ist noch zu früh, jetzt zu sagen, das muss jetzt so oder so laufen."

Stadt Solingen will Spendenkonto einrichten

Auchter-Mainz berichtete, dass sie Kontakt zur Psychotherapeutenkammer und zum Landschaftsverband Rheinland geknüpft habe, der Traumakliniken in Mönchengladbach und Krefeld betreibt.

Sie hätten beim Landschaftsverband konkrete Ansprechpartner gefunden, an die der Junge und seine Großmutter sich wenden könnten. Auchter-Mainz ist als erste Opferschutzbeauftragte des Landes seit Ende 2017 tätig und unterstützt mit ihrem Team Opfer von Straf- und Gewalttaten.

Konkrete Hilfe wurde am Samstag derweil vonseiten der Stadt Solingen angekündigt. Man wolle am Montag ein Spendenkonto einrichten, mit dem unter anderem die Beerdigung bezahlt werden soll.

Über die sozialen Medien hätten sich zahlreiche Spendenwillige gemeldet, sagte ein Stadtsprecher. (dpa/fte)

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