Eine 64-Jährige war in Pennsylvania auf der Suche nach ihrer entlaufenen Katze. Rettungskräfte vermuten, dass sie in ein tiefes Loch gestürzt ist, das sich plötzlich im Boden auftat. Am Mittwoch wurde ein Schuh entdeckt.
Im US-Bundesstaat Pennsylvania läuft seit knapp zwei Tagen eine intensive Suchaktion nach einer 64-jährigen Frau, die womöglich in ein plötzlich aufgebrochenes Senkloch gestürzt ist. Wie mehrere US-Medien berichten, hatte sich die Frau am Montagnachmittag (Ortszeit) auf die Suche nach ihrer entlaufenen Katze gemacht.
Als sie bis in die Nacht nicht zurückkehrte, alarmierte ihre Familie die Polizei. In der Nacht auf Dienstag entdeckten Einsatzkräfte das Fahrzeug der Frau hinter einem Restaurant. Dort wurde sie auch zuletzt gesehen. Im Wagen fanden die Beamten die fünfjährige Enkelin der Frau. Das Kind war unverletzt.
Loch reicht rund zehn Meter in die Tiefe
In der Nähe des Fahrzeugs stießen die Beamten auf das Loch im Boden, das zunächst etwa den Durchmesser eines Gullydeckels hatte. Vermutlich liegt darunter ein alter Bergbauschacht. Der Vorfall ereignete sich in Marguerite, rund 65 Kilometer südöstlich von Pittsburgh.
Das Loch reicht den Angaben zufolge etwa zehn Meter in die Tiefe und weitet sich unter der Erdoberfläche aus. Es wird vermutet, dass sich das Loch spontan auftat, nachdem sich die Frau auf die Suche nach der Katze gemacht hatte.
Die Rettungsteams setzten bei ihrer Suche auch Kameras ein. "Sobald wir mit der Kamera nach unten schauten, sahen wir diese große Leere, und es gab ganz unterschiedliche Tiefen", sagte der Chef der Feuerwehr von Marguerite, Scot Graham, auf einer Pressekonferenz. Eine der Aufnahmen zeigte womöglich einen Schuh, der der Frau gehört haben könnte. Lebenszeichen fingend die Kameras bisher nicht ein.
Zeit läuft: Bedingungen im Schacht werden zunehmend instabil
Am Dienstag waren die Bedingungen in dem Schacht noch relativ sicher. Wie CNN berichtet, wird der Boden aber zunehmend instabil. "Die Stabilität dieser Mine wird zunehmend in Mitleidenschaft gezogen", sagte Staatspolizist Steve Limani dem Portal. Die Rettungskräfte hätten Wasser durch die Mine geleitet und wieder abgesaugt, um Geröll beiseite zu schaffen und damit eine bessere Sicht zu erreichen.
Auch wenn die Überlebenschancen sinken, je länger die Aktion dauert, hoffen die Retter darauf, dass die 64-Jährige in einem Luftloch überlebt hat. Der Sauerstoffgehalt in der Mine sei ausreichend und die Temperaturen lägen bei knapp 13 Grad und seien somit deutlich höher als an der Oberfläche, hieß es.
Pennsylvania ist verhältnismäßig häufig von Dolinen betroffen
Solche plötzlich auftauchenden Löcher im Boden – in der Fachsprache als Doline, Sinkhöhle oder Karstloch bezeichnet – entstehen in der Regel, wenn Grundwasser das Gestein abträgt, das Erdschichten zusammenhält. Pennsylvania ist laut der US Geological Survey wegen seines Felsuntergrunds aus Kalkstein besonders häufig von Dolinen betroffen.
In der Nähe der Unfallstelle befinden sich zwei aufgelassene Minen – eine Hinterlassenschaft des intensiven Kohleabbaus, der die Landschaft und Geschichte Pennsylvanias stark geprägt hat. (ank)
Verwendete Quellen
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