- Bei Schusswaffenangriffen in zwei Bars in Südafrika sind 19 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden
- Wer den Angriff verübte, war zunächst unklar.
- Das Vorgehen bei den beiden Angriffen war ähnlich.
Bei Schusswaffenangriffen in zwei Bars in Südafrika sind 19 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. In Soweto schossen in der Nacht zum Sonntag mehrere Angreifer auf eine feiernde Menge, 15 Menschen starben, wie die Polizei in dem Vorort von Johannesburg mitteilte. In einem ähnlichen Fall im hunderte Kilometer entfernten Pietermaritzburg schossen zwei Angreifer offenbar willkürlich auf Bar-Besucher und töteten vier von ihnen.
Die Polizei in Soweto wurde in der Nacht zum Sonntag gegen 0:30 Uhr zum Tatort gerufen, wie die Polizeibeamtin Nonhlanhla Kubheka der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dort hätten die Beamten zwölf Tote mit Schusswunden gefunden. Von den elf Menschen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, erlagen demnach drei kurze Zeit später ihren Verletzungen.
Südafrika: Fast 20 Tote bei Angriffen auf zwei Bars
Die Opfer sind laut Kubheka allesamt junge Menschen zwischen 19 und 35 Jahren, "die sich amusierten". Wer den Angriff verübte, war zunächst unklar. "Laut Augenzeugen haben sie wahllos geschossen" und seien dann mit einem weißen Lieferwagen geflohen, sagte der regionale Polizeichef Elias Mawela zu AFP.
Festgenommen wurde zunächst niemand. Am Vormittag waren weiterhin Polizisten am Tatort im Einsatz. Hunderte Menschen versammelten sich hinter der Polizeiabsperrung, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Weinende Angehörige versuchten, zu der Bar zu gelangen, wurden aber von Polizisten daran gehindert.
Soweto ist die größte Township von Johannesburg. Die angegriffene Bar befindet sich in Sowetos Stadtbezirk Orlando. Bereits vor der Tat hatte sich am Samstagabend gegen 20:30 Uhr ein Angriff auf eine Bar im südöstlichen Pietermaritzburg ereignet. Dabei seien vier Menschen getötet und acht weitere Menschen verletzt worden, sagte der Sprecher der örtlichen Polizei, Nqobile Gwala, am Sonntag.
Ähnliches Vorgehen bei beiden Taten
Der Polizeisprecher berichtete, eine Gruppe von Menschen habe in einem Lokal gemeinsam etwas getrunken, "als ein Auto davor anhielt". "Zwei Männer sind aus dem Auto gesprungen, in die Bar gegangen und haben willkürlich das Feuer auf die Gäste eröffnet." Zwei Menschen starben noch vor Ort, zwei weitere später im Krankenhaus, wie der Sprecher weiter sagte. Acht weitere wurden verletzt. Die Todesopfer waren den Angaben zufolge zwischen 30 und 45 Jahre alt.
Das Vorgehen bei den beiden Angriffen war ähnlich. Einen Zusammenhang zwischen den Taten wollte die Polizei zunächst jedoch nicht bestätigen. Ende Juni hatte der Tod von 21 jungen Menschen in einer Bar in East London im Süden des Landes für Schlagzeilen gesorgt. Überlebende berichteten von einem beißenden Geruch und dichtem Gedränge in der völlig überfüllten Bar. Die Polizei ging dem Verdacht nach, dass es sich um eine Vergiftung mit Gas oder einer anderen Substanz handelte.
In Südafrika haben Morde und andere Gewaltverbrechen in diesem Jahr stark zugenommen, wie Südafrikas Polizeiminister Bheki Cele Anfang Juni mitteilte. Von Januar bis März wurden der Polizeistatistik zufolge 6083 Menschen getötet - gut 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. (AFP/okb)
© AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.