In Texas hat ein Mann in seinem Nachbarhaus fünf Menschen getötet. Er erschoss sie mit einem Sturmgewehr. Nun ist der Verdächtige auf der Flucht.

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Im US-Bundesstaat Texas hat ein Mann in seinem Nachbarhaus fünf Menschen mit einem Sturmgewehr erschossen, darunter ein achtjähriges Kind. Wie die Behörden am Samstag mitteilten, wurden die aus Honduras stammenden Opfer in der Nacht in einem Haus in der Nähe von Houston getötet. Der aus Mexiko stammende Verdächtige sei auf der Flucht.

Das FBI halte den Verdächtigen für "bewaffnet und gefährlich", sagte Agent James Smith dem US-Sender CNN am Samstag (Ortszeit). Nach Einschätzung des Sheriffs des San Jacinto County, Greg Capers, könne der 38-Jährige nunmehr "überall" sein, vermutlich aber nicht mehr in der Nähe des Tatorts.

Nach Aussagen des Sheriffs hatten die Nachbarn ihn zuvor aufgefordert, mit dem Herumschießen in seinem Vorgarten aufzuhören, da ein Baby versuche zu schlafen. Die Bitte habe der angetrunkene Mann abgelehnt. Dann sei er, wie Bilder der Eingangskamera zeigten, mit dem Gewehr vor der Haustür aufgetaucht.

Schreckliches Bild im Haus

Wie der Sheriff des Verwaltungsbezirks San Jacinto, Greg Capers, mitteilte, riefen die Nachbarn gegen 23:30 Uhr Ortszeit die Polizei. Als die Beamten eintrafen, bot sich ihnen ein schreckliches Bild: In dem Haus fanden sie vier Tote und mehrere Schwerverletzte. Vier Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht, wo ein achtjähriges Kind aber seinen Verletzungen erlag. Zum Tatzeitpunkt befanden sich zehn Menschen in dem Haus.

Die Opfer lagen nach Angaben des Sheriffs im ganzen Haus, von der Haustür bis in ein Schlafzimmer. Zwei kleine Kinder, die unter zwei getöteten Frauen lagen, überlebten das Blutbad. Capers sagte im ABC-Lokalsender KTRK, die Frauen hätten ihre Kinder gerettet, indem sie die Kleinen mit ihren eigenen Körpern geschützt hätten. Der Angreifer habe seine Opfer regelrecht hingerichtet, die meisten durch Kopfschüsse. Der Mann war demnach angetrunken und soll zu seinen Nachbarn gesagt haben: "In meinen Vorgarten kann ich machen, was ich will."

Mutmaßlicher Angreifer stammt aus Mexiko

"Alle Opfer stammten aus Honduras", sagte Capers auf einer Pressekonferenz. Nach dem aus Mexiko stammenden mutmaßlichen Angreifer wird gefahndet. Gegen den 39-jährigen Verdächtigen sei ein Haftbefehl wegen fünffachen Mordes erlassen worden, erklärte die Polizei. Mutmaßlich habe er das Land verlassen. Dennoch sollten alle im Umkreis des Tatorts wohnenden Menschen vorsichtshalber zu Hause zu bleiben. Auch die US-Bundespolizei FBI leitete eine Fahndung ein und warnte davor, sich dem Mann zu nähern.

Waffengewalt ist ein großes Problem

Der Außenminister von Honduras, Enrique Reina, forderte, der Täter müsse "die ganze Härte des Gesetzes" zu spüren bekommen. Sein Land verfolge den Fall mit großer Betroffenheit, erklärte er im Onlinedienst Twitter.

Waffengewalt ist in den USA ein großes Problem. Das Recht auf Waffenbesitz ist laut der vorherrschenden Auslegung in der US-Verfassung verankert, in dem Land gibt es mehr Waffen als Einwohner: Jeder dritte Erwachsene besitzt mindestens eine Waffe, und fast jeder zweite Erwachsene lebt in einem Haushalt, in dem eine Waffe vorhanden ist.

Nach Angaben der Website "Gun Violence Archive" gab es in diesem Jahr schon mehr als 170 Schusswaffenangriffe, bei denen vier oder mehr Menschen getötet oder verletzt wurden. (AFP/dpa/tas/lko)

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