In den USA ist es erneut zu einer Schießerei mit Toten kommen. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter erst stoppen, als er bereits ein Blutbad angerichtet hatte. Wieder wird die Debatte über das Waffenrecht im Land angefeuert.

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Durch Schüsse im US-Bundesstaat Texas sind mindestens fünf Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze, ein etwa Mitte 30 Jahre alter weißer Mann, wurde auf dem Parkplatz eines großen Kinos im Ort Odessa erschossen, wie die örtliche Polizei am Samstagabend bei einer Pressekonferenz erklärte.

Unklar war zunächst, ob der mutmaßliche Täter zu den fünf Toten gehört.

Schütze hat offenbar wahllos Schüsse abgefeuert

Der Zwischenfall hatte laut Polizei mit einer normalen Verkehrskontrolle begonnen, bei der der Verdächtige plötzlich das Feuer auf einen Polizisten eröffnete. Danach sei er weiter nach Odessa gefahren, habe weiter um sich geschossen, dann sein Auto abgestellt und einen Lieferwagen der Post gekapert.

Auf der weiteren Fahrt habe er sein blutiges Treiben fortgesetzt. Insgesamt wurden drei Polizisten verletzt.

US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, Justizminister William Barr habe ihn über den Vorfall informiert. Auch die Bundespolizei FBI befasse sich mit dem Fall.

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, verurteilte den Zwischenfall als "sinnlosen und feigen Angriff". Er werde nicht zulassen, dass Texas von "Hass und Gewalt" überzogen werde, erklärte er. Er werde morgen nach Odessa reisen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu verschaffen.

USA: Schießereien befeuern Debatte über das Waffenrecht

Die politischen Reaktionen auf das Blutbad verliefen dabei ziemlich exakt entlang der Parteilinien: Während viele Demokraten ihre Mitleidsbekundungen mit der Forderung nach einer Reform des Waffenrechts verknüpften, beschränkten sich republikanische Politiker zumeist aufs Kondolieren.

Amerikanische Bürgerrechtler werfen Trumps Partei seit langem eine unbotmäßige Nähe zur mächtigen und finanzkräftigen Waffenlobby vor.

Erst Anfang August starben 31 Menschen bei Blutbad in Ohio

In den USA, wo Waffen in der Regel sehr leicht zu kaufen sind, kommt es immer wieder zu Fällen, in denen Schützen in Schulen, Einkaufszentren oder an anderen öffentlichen Orten auf Passanten feuern. Tausende Menschen sterben jedes Jahr infolge von Schusswaffengebrauch.

Erst Anfang August hatten zwei Schützen in El Paso (Texas) und in Dayton (Ohio) mit Sturmgewehren ein regelrechtes Blutbad angerichtet. Insgesamt wurden 31 Menschen getötet und zahlreiche verletzt.

Die Fälle in El Paso und Dayton befeuerten die seit Jahren anhaltende Debatte über das Waffenrecht in dem Land.  © dpa

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