Mit Hochdruck fahndet die Polizei nach dem Täter, der vergangenen Donnerstag einen sechsjährigen Jungen erstochen hat. Die großräumige Suche am Tatort und in der Umgebung wurde nun aber eingestellt.

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Zwei Tage nach dem gewaltsamen Tod eines kleinen Jungen in Pragsdorf bei Neubrandenburg hat die Polizei bisher keinen Tatverdächtigen gefunden. "Wir setzen die Ermittlungen jetzt mit kriminaltechnischen Untersuchungen fort", sagte eine Polizeisprecherin am Samstag in Neubrandenburg im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns. Außerdem werden Hinweise von Bürgern überprüft, um herauszufinden, was sich am Donnerstagabend an dem Kinder-Treffpunkt am See in Pragsdorf abgespielt hat.

Zudem überprüften die Ermittler nach eigenen Angaben Bewegungen von Fahrzeugen. Die großräumige Suche mit vielen Kräften und Bereitschaftspolizisten, die am Freitag in der Region im Einsatz waren, sei zunächst abgeschlossen.

Die Tatwaffe ist noch unbekannt

Der Sechsjährige war am Donnerstagabend mit schwersten Stichverletzungen in einem Gebüsch an einem See im Dorf gefunden worden. Die Eltern hatten ihn als vermisst gemeldet, als er am Nachmittag nicht wie gewohnt vom Spielen zurückgekommen war. Sie hatten anfangs selbst ohne Erfolg gesucht.

Alle Wiederbelebungsversuche des Jungen am Fundort und auf dem Weg in eine Klinik führten nicht zum Erfolg. Die Obduktion ergab, dass der Sechsjährige erstochen wurde - mit einem bislang noch unbekannten Stichwerkzeug. Die Polizei ermittele wegen Totschlags und gehe dabei mehreren Ermittlungsansätzen nach, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

"Die Polizei arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung der abscheulichen Tat", schrieb Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) am Samstag auf der Facebook-Seite der Staatskanzlei. Das schreckliche Verbrechen an einem Kind sorge für Trauer und tiefe Betroffenheit. "Wir können nur erahnen, wie groß der Schmerz für die Familie sein muss."

Gedenkfeier für den getöteten Jungen

Kriminaltechniker untersuchen nun unter anderem die Kleidung des Jungen und ein Messer. Das Messer war am Freitag in einem Gestrüpp in dem Dorf gefunden worden. Man prüfe, ob es sich dabei um die Tatwaffe handele, sagte die Polizeisprecherin. Das stehe aber noch nicht fest. Die Auswertung der Spuren werde aber längere Zeit dauern. Man rechne nicht vor Ende der kommenden Woche mit einem sicheren Ergebnis.

Am Freitagabend hatten rund 200 Menschen zusammen mit der betroffenen Familie aus dem Ort an einem stillen Gedenken in der voll besetzten Kirche in Pragsdorf teilgenommen. Der getötete Junge war erst im August in eine Grundschule eingeschult worden. (dpa/best)  © dpa

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