• In einem Garagenkomplex im sächsischen Großröhrsdorf ist Mitte September eine 16-Jährige getötet worden. Jetzt hat die Polizei einen 15-Jährigen festgenommen.
  • Ermittelnde durchsuchten am Donnerstagvormittag die Wohnung des Verdächtigen. Er soll aus dem Umfeld des Opfers stammen.

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Im Fall der vor einer Woche getöteten 16-Jährigen im sächsischen Landkreis Bautzen (Sachsen) wurde am Donnerstag ein Tatverdächtiger festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 15 Jahre alten Deutschen aus Großröhrsdorf, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Görlitz mitteilten. Am Vormittag sei die Wohnung des Jugendlichen durchsucht worden, er soll einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Beamte hatten die Jugendliche nach einem Hinweis am 15. September schwer verletzt im Bereich eines Garagenkomplexes in der Stadt östlich von Dresden gefunden. Sanitäter und Notarzt reanimierten die 16-Jährige und brachten sie ins Krankenhaus, wo sie später starb. "Fakt ist: Es handelt sich um ein Gewaltverbrechen. Alles Weitere ist Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Polizeisprecher kurz nach der Tat.

Die Obduktion des Opfers ergab, dass die Frau ihren Stichverletzungen erlag. In Medien war über einen möglichen Streit mit einem gesuchten Mann spekuliert worden. Das bestätigte die Polizei aber zunächst nicht.

Polizei warnt vor Vorverurteilungen

Zuletzt waren die Ermittelnden zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen und hatten sich auf das Umfeld des Opfers konzentriert. In diesem Zusammenhang steht jetzt der Jugendliche im Tatverdacht. In welcher Beziehung er zu der 16-Jährigen steht, teilten die Behörden nicht mit.

Von der Durchsuchung bei dem 15-Jährigen erhoffen sich die Ermittelnden weitere Erkenntnisse. In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung riefen Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag aber auch zu Zurückhaltung in den sozialen Medien auf. Es bestehe die Gefahr von einer Vorverurteilung des 15-Jährigen.

"Emotionen, Angst und Unsicherheit sind dieser Tage bei der Bevölkerung in und um Großröhrsdorf verständlich und nachvollziehbar. Als Grundprinzip eines rechtsstaatlichen Strafverfahrens gilt jedoch immer die Unschuldsvermutung", heißt es in der Pressemitteilung.

Die Tat hatte in der Gegend für Entsetzen gesorgt. Am Mittwochabend versammelten sich rund 100 Menschen zu einer Mahnwache vor der Garage, bei der die 16-Jährige gefunden wurde. Der Initiator hatte außerdem zu Spenden aufgerufen, um die Beerdigung des Opfers zu finanzieren. Das berichtete der MDR. (dpa/fab)

Quellen:

  • Deutsche Presse-Agentur
  • Medienservice Sachsen.de: Gemeinsame Medieninformation der PD Görlitz und der Staatsanwaltschaft Görlitz
  • MDR.de: Mahnwache für getötetes Mädchen in Großröhrsdorf

  © dpa

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