In Australien hat ein Totalausfall beim zweitgrößten Mobilfunkanbieter Optus die Telefon- und Internetverbindungen von mehr als zehn Millionen Menschen lahmgelegt.
Seit den frühen Morgenstunden (Ortszeit) hätten die Kunden im ganzen Land weder Anrufe tätigen noch online gehen können, berichteten australische Medien am Mittwoch. Nach einem Bericht des Senders 9News handelt es sich um den größten Telekommunikationsausfall in der Geschichte des Landes. In einer am Mittag veröffentlichten Mitteilung des Konzerns hieß es, es werde voraussichtlich Stunden dauern, bis das Netzwerk wiederhergestellt sei.
"Die gute Nachricht ist, dass wir einen Weg zur Wiederherstellung des gesamten Netzwerks gefunden haben", sagte Optus-Geschäftsführerin Kelly Bayer Rosmarin. Dies könne aber nur schrittweise erfolgen und werde einige Zeit dauern. Möglicherweise müssten die Kunden dann ihre Geräte neu starten, hieß es. Am frühen Abend waren die Dienste Berichten zufolge weitgehend wiederhergestellt - nach fast 14 Stunden.
Was den Ausfall verursacht hat, war zunächst unklar. Rosmarin sprach am Nachmittag von einem "technischen Netzwerkproblem". Das Unternehmen werde eine "gründliche Ursachenanalyse" durchführen, bevor weitere Informationen veröffentlicht würden, sagte sie dem australischen Sender ABC. Es handele sich aber um einen "sehr seltenen Vorfall".
Einen Cyber-Angriff hatten die Behörden bereits zuvor ausgeschlossen. Unter anderem waren die Telefonverbindungen zu Krankenhäusern und Notdiensten unterbrochen. "Falls Optus-Kunden den Notdienst rufen müssen, empfehlen wir, ein Familienmitglied oder einen Nachbarn mit einem alternativen Gerät zu finden", hieß es auf der Webseite. Auch kam es zu Verzögerungen im Transportwesen und zum Ausfall mobiler Zahlungssysteme.
Auf die Frage nach einer möglichen Entschädigung erklärte Rosmarin, Optus werde "jetzt anfangen, darüber nachzudenken, wie wir den Kunden für ihre Geduld danken können und wie wir sie für ihre Treue zu Optus belohnen".
Optus ist nach Telstra der zweitgrößte Provider Australiens. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Schlagzeilen gemacht, als Hacker bei einem Angriff teils sensible Daten von Millionen Australiern erbeutet hatten. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.