Ein sommerlicher Abend in Südfrankreich - plötzlich fallen Schüsse aus einem Auto. Drogen, offene Rechnungen, Vergeltung - über das Motiv der Tat wird spekuliert.
Drei Menschen sind in Südfrankreich an einer Tankstelle erschossen worden. Der Vorfall geschah am Sonntagabend gegen 20 Uhr in der Stadt Ollioules etwa 50 Kilometer von Marseille entfernt. Unter den Toten sind eine Touristin und zwei Männer, ein weiterer Tourist wurde verletzt.
Hintergrund könnten ein Racheakt oder Drogenschäfte sein, sagte der Bürgermeister der Stadt, Robert Bénéventi, dem Sender Franceinfo. Der oder die Täter waren am Montagvormittag noch auf der Flucht.
"Es werden alle Anstrengungen unternommen, um die Täter der Schießerei von Ollioules zu identifizieren und festzunehmen", versicherte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner, der in der Stadt geboren wurde.
Touristen waren wohl Zufallsopfer
Nach ersten Erkenntnissen sind die Schüsse aus einem Auto heraus abgefeuert worden. Die beiden jungen Männer seien direkt ins Visier genommen worden, berichtete Franceinfo unter Berufung auf Ermittler. Bei den beiden Touristen soll es sich um Zufallsopfer handeln - das Paar sei am Tatort mit einem Elektroroller unterwegs gewesen.
Die 57-jährige Frau starb mehreren Berichten zufolge noch am Ort des Verbrechens, der Mann kam verletzt in ein Krankenhaus.
Unklar war, wie viele Täter die Schüsse abgefeuert haben. Die getöteten jungen Männer seien dem Bürgermeister zufolge polizeibekannt. Er zeigte sich erschüttert. "Dieses Drama berührt mich schrecklich", sagte er der Regionalzeitung "Var-Martin".
Es gebe so etwas wie Kleinkriminalität nicht, es ende immer in Tragödien, die Familien ins Unglück stürzten. Bénéventi bemängelte außerdem, dass die Gemeindepolizei mit derartiger Kriminalität überfordert sei und forderte mehr Polizei.
Die Abgeordnete Cécile Muschotti, die für die Region in der Nationalversammlung sitzt, sagte dem Sender BFMTV: "Der Ort, an dem das Drama stattfand, ist ein geschäftiger, eher ruhiger Ort, auch wenn er nicht sehr weit von den schwierigsten Vierteln entfernt ist." © dpa
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