- Mitten in Wiesbaden sterben ein Mann und seine Ehefrau auf der Straße an Schussverletzungen.
- Nach Angaben der Ermittler waren die beiden Eheleute.
- Eine Verwandte der Frau wird schwer verletzt.
- Die Polizei geht von einer Tat mit familiärem Hintergrund aus und sucht Zeugen des Geschehens.
Ein Mann soll in Wiesbaden in der Nacht zum Montag seine Frau erschossen und sich anschließend selbst getötet haben. Eine weitere Frau wurde schwer am Kopf verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Nach ersten Erkenntnissen habe der 56-Jährige vermutlich auf seine 49 Jahre alte Ehefrau und deren Schwester geschossen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiesbaden. Anschließend habe er die Waffe vermutlich gegen sich selbst gerichtet.
Die Ehefrau sei gestorben, die 48 Jahre alte Schwester habe eine Schussverletzung am Kopf erlitten und sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Sie sei außer Lebensgefahr.
Ehepaar trennte sich vier Wochen vor der Tat
Erst vier Wochen zuvor sei es zur Trennung der Eheleute gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Kurz vor der Tat seien die beiden Frauen vermutlich gemeinsam in der Wiesbadener Innenstadt unterwegs gewesen und dort auf den Mann getroffen.
Dieser habe dann nach bisherigen Ermittlungen die Schüsse abgegeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Weitere Personen scheinen, Stand jetzt, nicht beteiligt gewesen zu sein", teilte die Polizei mit.
Nach Notrufen gegen 3:45 Uhr in der Nacht hätten Einsatzbeamte die beiden Eheleute verletzt auf der Straße liegend entdeckt. Obwohl Rettungskräfte noch versuchten, sie zu reanimieren, starben beide vor Ort. Anschließend fanden Polizisten die verletzte 48-Jährige.
Genauere Hintergründe waren zunächst unklar
Die genaueren Hintergründe waren zunächst noch unklar. Die Kriminalpolizei und Spurensicherung waren am Vormittag vor Ort, um den Tathergang zu rekonstruieren. Es habe auch einen Augenzeugen gegeben, der von den Ermittler verhört werde. Auch eine Obduktion war geplant. Das Ergebnis liege vermutlich erst am Dienstag vor, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Der Tatort liegt in der Wellritzstraße, am Rande der Innenstadt in einem belebten Viertel mit vielen Geschäften. Vor dem Corona-Lockdown haben sich hier viele Menschen in Cafés, vor Wettbüros oder am Döner-Imbiss getroffen.
Am Morgen standen nur noch rund ein Dutzend Polizisten hinter rot-weißem Flatterband und baten die wenigen Passanten, die unterwegs waren, weiterzugehen. Auch eine Bushaltestelle eine Ecke weiter wurde von der Polizei gesperrt.
Vor einem Wohnhaus haben die Ermittler ein blaues Zelt aufgebaut, Stellwände und ein Rettungswagen versperren die Sicht auf den Eingang. In den Nachbarhäusern sind ein Hotel, ein Fischrestaurant und ein kleiner Juwelier. Ein Anwohner betrachtete von einem der Fenster in den oberen Stockwerken kurz das Geschehen - zog dann aber schnell wieder die Gardine zu.
Zwischen den blauen Uniformen der Polizei waren auch ein paar weiße Anzüge der Spurensicherung zu erkennen, ein Ermittler in zivil suchte den Asphalt ab. (mgb/hau/lh/dpa/AFP)
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