• In Norwegen wurden mehrere Menschen getötet.
  • Der mutmaßliche Täter ist gefasst.
  • Die Tatwaffen waren offenbar Pfeil und Bogen.

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Bei der Gewalttat im südnorwegischen Kongsberg sind fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Das teilte die zuständige Polizei am späten Mittwochabend mit. Der mutmaßliche Einzeltäter sei gefasst worden. Die Tat ereignete sich demnach gegen 18.15 Uhr im Zentrum der Stadt Kongsberg, die rund 80 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Oslo liegt. Der Täter sei mit Pfeil und Bogen bewaffnet gewesen - ob er auch andere Waffen bei sich trug, blieb bis zur Nacht offen. Man gehe von einem Einzeltäter aus. Nach weiteren Tätern werde nicht gesucht. Die Lage sei unter Kontrolle.

Hintergründe noch unklar

Die Angriffe ereigneten sich nach Angaben der Polizei an mehreren Orten in der Stadt. Das Zentrum wurde weiträumig abgeriegelt. Der Polizei sei um 18.13 Uhr von mehreren Personen gemeldet worden, dass sich ein Bewaffneter durch die Stadt bewege und mit Pfeil und Bogen auf Menschen schieße, sagte Aas. Die Tat habe sich an mehreren Orten im Zentrum von Kongsberg ereignet. Mehrere Medien berichteten von einem Supermarkt als einem Ort des Geschehens.

Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Es sei noch zu früh, um zu sagen, ob es einen terroristischen Hintergrund geben könnte. Viele Fragen könne er noch nicht beantworten, betonte Aas.

Solberg: "Grauenvolle" Nachrichten aus Kongsberg

Norwegens scheidende Ministerpräsidentin Erna Solberg hat den Betroffenen der Gewalttat in der Kleinstadt Kongsberg ihre Anteilnahme ausgedrückt. "Unsere Gedanken gehen zuallererst an die Betroffenen und ihre Angehörigen", sagte Solberg am späten Mittwochabend auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Oslo. Sie wird am Donnerstag nach ihrer Wahlniederlage vor einem Monat von dem Sozialdemokraten Jonas Gahr Støre an der Regierungsspitze abgelöst. Auswirkungen auf den Regierungswechsel habe die Tat nicht, sagte Solberg.

"Die Meldungen, die heute Abend aus Kongsberg kommen, sind grauenvoll", sagte Solberg. "Der Täter hat furchtbare Handlungen gegen mehrere Menschen begangen. Das ist eine sehr dramatische Situation, die die Gemeinschaft in Kongsberg hart trifft." Es sei wichtig, zu unterstreichen, dass man noch nichts Genaueres zu dem Vorfall wisse.

"Tragödie für alle Betroffenen"

Eine Einwohnerin von Kongsberg sagte der Nachrichtenagentur NTB, sie habe gehört, wie der Alarm in einem Supermarkt losgegangen sei. Dabei habe sie sich nicht viel gedacht. Dann jedoch habe sie auch Polizeiautos und Rettungswagen gehört. Die Polizei habe am Abend mit Taschenlampen Garagen und Hinterhöfe im Stadtzentrum abgesucht.

"Das ist eine Tragödie für alle Betroffenen. Mir fehlen die Worte", sagte Kongsbergs Bürgermeisterin Kari Anne Sand der norwegischen Zeitung "Verdens Gang". Auch die scheidende Ministerpräsidentin Erna Solberg und Justizministerin Monica Mæland wollten sich äußern.

Wegen des Vorfalls wurde die Polizei vorübergehend bewaffnet, wie das Polizeidirektorat am späten Abend mitteilte. Es handele sich um eine Bereitschaftsmaßnahme - vorläufig gebe es keine Hinweise für eine Änderung der Bedrohungslage im Land. Auch der norwegische Geheimdienst PST wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.

Erinnerungen an den 22. Juli 2011

Der Vorfall weckt schlimme Erinnerungen: Norwegen hat vor zehn Jahren den schwersten Terroranschlag seiner modernen Geschichte erlebt. Am 22. Juli 2011 hatte der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik zunächst im Osloer Regierungsviertel eine in einem weißen Transporter versteckte Bombe gezündet und dabei acht Menschen getötet.

Daraufhin fuhr er zur etwa 30 Kilometer entfernten Insel Utøya, wo er sich als Polizist ausgab und das Feuer auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei eröffnete.

69 Menschen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, kamen auf Utøya ums Leben. Breivik nannte rechtsextreme und islamfeindliche Motive für seine Taten. Er wurde im August 2012 zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

Das skandinavische Nicht-EU-Land Norwegen ereilt der Vorfall am Vorabend eines Regierungswechsels: Am Donnerstag wird der Sozialdemokrat Jonas Gahr Støre in den Mittagsstunden in Oslo sein Kabinett vorstellen. (mss/dpa)

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