(mgb/mac) - Dschungelsommer und Tropenhitze: Der Sommer 2012 wird immer extremer. Große Teile Deutschlands versinken immer wieder im tropischen Platzregen, wie die Beobachtungen der vergangenen Tage beweisen.
"In der Region Trier fielen an manchen Messstationen am Donnerstagnachmittag stellenweise bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist mehr, als dort im gesamten Monat Juni vom Himmel kommt. Ganze Weinberge kamen in Bewegung und überfluteten mit Geröll und Schlamm Straßen und Keller. In Dortmund kamen zwischen 12 und 13 Uhr satte 50 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Kleine Bäche wurden binnen Minuten zu reißenden Flüssen und stiegen teilweise um zwei bis drei Meter an, um sich dann in Flutwellen durch die Region zu wälzen", schildert Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal "Wetter.net" die vielerorts dramatischen Zustände.
Die Grenzen zwischen "Schönwetter" und "Weltuntergang" verlaufen dabei sehr scharf. Während ein Ort gerade von Unwettern verwüstet wird, scheint im Nachbarort weiter die Sonne. Und der Dschungelsommer 2012 wird auch noch weiter für einige unschöne Überraschungen sorgen, denn im Langfristtrend lässt sich keine große Änderung der Wetterlage erahnen.
Allerdings könnten sich noch schlimmere Szenarien einstellen. Bei einer so markanten Wetterlage ist das Unwetterpotenzial besonders hoch, wie ein Blick auf das Jahr 2002 zeigt. Damals kam es im Sommer in Ostdeutschland zur Jahrhundertflut an der Elbe. Grund dafür war eine sogenannte "5b-Wetterlage": Aus dem Mittelmeerraum kam warme und feuchte Luft, diese traf über Deutschland auf kalte Luft aus Nordwesten. Die Folge waren heftige Niederschläge. Mit bis zu 311 Litern Regen pro Quadratmeter in einigen Regionen des Landes. Bei der aktuellen Ausgangslage wäre eine ähnliche Entwicklung denkbar – ist aber derzeit nicht in Sicht.
Die nächsten Tage bleibt es trotzdem extrem wechselhaft. Durch Tief Mina muss weiter mit Unwettern gerechnet werden. Besonders der Osten ist wieder betroffen. Im Westen ist die Luft allerdings schon wieder etwas frischer geworden, dort dürfte das Gröbste überstanden sein.
Die Aussichten: Nach einer kleinen Abkühlung zur Wochenmitte wird es zum nächsten Wochenende wieder wärmer. Frieren muss allerdings niemand. Hier die Temperaturen der kommenden Tage:
- Samstag: 22 bis 29 Grad
- Sonntag: 21 bis 32 Grad (dabei im Osten wieder am heißesten)
- Montag: 21 bis 27 Grad
- Dienstag: 20 bis 26 Grad
- Mittwoch: 18 bis 25 Grad
- Donnerstag: 17 bis 23 Grad
- Freitag: 18 bis 26 Grad
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