Viele junge Leute wissen offenbar wenig über den Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953.

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In einer Forsa-Umfrage konnte nur jeder siebte im Alter von 14 bis 29 Jahren spontan etwas mit dem Datum anfangen, wie die Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur am Montag in Berlin mitteilte. Insgesamt verbinden jeder und jede zweite in Ostdeutschland und vier von zehn Befragten in Westdeutschland mit dem Datum spontan den Volksaufstand, der sich diese Woche zum 70. Mal jährt.

Am 17. Juni 1953 hatten in Ostberlin und 700 weiteren Orten in der DDR bis zu eine Million Menschen protestiert. Sie demonstrierten gegen höhere Arbeitsnormen, aber auch gegen die Sozialistische Einheitspartei SED, für freie Wahlen und mehr Wohlstand. Die in der DDR stationierten sowjetischen Truppen und die Volkspolizei gingen teils mit Panzern gegen die Proteste vor. Mindestens 55 Menschen wurden getötet, mehr als 10 000 wurden verhaftet.

Der historische Jahrestag sei noch nicht ausreichend in der Erinnerungskultur verankert, sagte die Direktorin der Bundesstiftung, Anna Kaminsky. Hoffnung mache ihr aber, dass "drei Viertel der Befragten die Ereignisse vor 70 Jahren als wichtig oder sehr wichtig für die deutsche Demokratiegeschichte einschätzen".  © dpa

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