Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat von der Bundesregierung bis 2026 ein Ressourcenschutzgesetz mit verbindlichen Zielen gefordert.
Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt erklärte am Freitag, Artensterben und Klimawandel seien lediglich Symptome des ökologischen Hauptproblems Ressourcenverschwendung. Das geforderte Gesetz müsse sich auf Acker- und Weideland, Fischgründe, Wald und Holz, aber auch auf Baumaterialien und Metalle beziehen.
Anlass für die Forderung ist der sogenannte Erdüberlastungstag, der dieses Mal auf den 4. Mai fällt. Es geht dabei um den Zeitpunkt, ab dem Deutschland laut BUND "seine erneuerbaren natürlichen Ressourcen für den Rest des Jahres aufgebraucht" hat. Bandt betonte, Deutschland lebe danach "für den Rest des Jahres auf Pump".
Konkret fordert der BUND eine Gesetzesinitiative für ein "übergeordnetes Stammgesetz", das die Grundsätze sowie messbare Schutzziele vorsieht. Darin sollen ein vorgeschriebener Reduktionspfad für den Verbrauch von Ressourcen, Überwachunsgmaßnahmen, Sanktionen und Berichtspflichten verbindlich festgehalten werden.
Zusätzlich soll verbindlich festgelegt werden, dass eine Person pro Jahr im Gesamtmaterialverbrauch nicht mehr als sechs Tonnen sogenannter abiotischer Rohstoffe - also nicht erneuerbarer Ressourcen wie zum Beispiel Sand - verbraucht. Bei biotischen Rohstoffen - also erneuerbarer Ressourcen wie Holz - sollen es nicht mehr als zwei Tonnen sein.
"Wir verschwenden Ressourcen auf Kosten unserer Kinder, Enkel und der gesamten Weltbevölkerung", erklärte Bandt. Der Rechtsrahmen müsse daher so angepasst werden, dass der Ressourcenverbrauch per Gesetz reduziert werde.
Aus Sicht des Umweltverbands muss als Ziel eines "rechtlich verbindlichen und klaren Reduktionspfads" eine Verringerung des Verbrauchs um 85 Prozent bis zum Jahr 2050, als Zwischenziel bis 2030 eine Reduzierung von 50 Prozent gelten. Der BUND warnte davor, dass die Politik ohne einen Ressourcenschutz künftig zu weitaus radikaleren Maßnahmen gezwungen sei. © AFP
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