In den USA hat eine 27 Jahre alte Medizinstudentin zufällig bei sich einen Tumor erkannt und sich damit womöglich das Leben gerettet. Dabei lernte sie auch etwas anderes Wichtiges für ihren künftigen Beruf.

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Eine amerikanische Medizinstudentin hat bei einer Unterrichtseinheit zufällig ihren eigenen Krebs entdeckt. Die 27-jährige Sally Rohan entdeckte den papillären Schilddrüsenkrebs, als sie in einem Kurs lernte, wie man Ultraschalluntersuchungen durchführt.

Die Studentin aus Kalifornien erzählte dem Newsportal "Good Morning America", dass sie sich in dem Kurs freiwillig gemeldet habe, um ihre Schilddrüse untersuchen zu lassen: "Wir sahen uns meine Schilddrüse im Vergleich zu den Videos an, die wir uns vor dem Unterricht angesehen hatten, und ich erinnere mich, dass ich sagte: Moment, mit meiner stimmt etwas nicht. Meine sieht uneben aus."

Laut Rohan habe der Kursleiter ihr gesagt, dass die Beule an ihrer Schilddrüse ein Knoten sei. Diese würden zwar häufig vorkommen, der Ausbilder habe sie aber dringend aufgefordert, ein Foto des Ultraschalls zu machen und einen Arzt aufzusuchen.

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Schilddrüse soll operativ entfernt werden

Ein Folgetermin bei ihrem Hausarzt führte zu einer Blutuntersuchung, um ihren Hormonspiegel zu überprüfen, die nach ihren Angaben normal ausfiel. Rohan sagte auch, dass sie keine Symptome einer Schilddrüsenkomplikation verspürte.

Wegen fehlenden Versicherungsschutzes machte Rohan erst knapp ein Jahr nach der Entdeckung des Knotens im Unterricht eine offizielle Ultraschalluntersuchung. Dann wurde der Krebs festgestellt und direkt die Behandlung eingeleitet: Die Schilddrüse und der betroffene Lymphknoten sollen operativ entfernt werden. Dann folgt eine Strahlentherapie.

Dr. Richard Jermyn, Interimsdekan an Rohans Universität sagte zu "Good Morning America", dass auch er von Rohans Krebsdiagnose schockiert war, die ohne die Ultraschallklasse der Schule erst viel später hätte entdeckt werden können. "Die Abfolge der Ereignisse, die zu Sallys Diagnose und nun zu ihrer medizinischen Heilung führten, ist erstaunlich und in gewisser Weise spirituell. Es ist fast so, als wäre ihr Weg zum Medizinstudium vorherbestimmt gewesen."

Rohan lernt die andere Seite kennen

Für Rohan ist die Erfahrung als Patientin auch prägend für ihre zukünftige Berufslaufbahn. Sie wisse nun, wie es sich anfühlt, Patientin zu sein: "Ich habe gelernt, wie störend es für das eigene Leben sein kann, wenn man so viel am Telefon ist oder sich um die Vorabgenehmigungen der Versicherungen kümmern muss."

Rohan sagte, dass die Erfahrung auch dazu beiträgt, den Umgang mit zukünftigen Patienten zu gestalten: "Ich lerne definitiv viel darüber, wie ich als Ärztin sein möchte."

Seit sie von ihrer Diagnose erfahren hat, hat Rohan ihre Geschichte in den sozialen Medien geteilt. Sie hofft, den medizinischen Prozess für die Menschen zu entmystifizieren und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Krebsvorsorgeuntersuchungen schaffen. (lko)

Verwendete Quelle:

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