Jahrelang behauptete Alex Jones, den Amoklauf an der US-Grundschule Sandy Hook habe es nie gegeben. Deshalb soll er Schadenersatz in Milliardenhöhe zahlen. Aber wie?
Der rechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones muss angesichts von Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe persönliche Vermögenswerte liquidieren. Seine Firma wird aber vorerst nicht angetastet. Das entschied ein texanisches Insolvenzgericht am Freitag, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.
1,5 Milliarden US-Dollar Schadenersatz
Der Gründer des Onlineportals "Infowars" aus dem Orbit der radikalen Rechten um Ex-Präsident
Der 50-Jährige verdient sein Geld hauptsächlich mit dem Verkauf von dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln auf seinem rechten Onlineportal "Infowars", über das er diverse Verschwörungstheorien verbreitet und politische Meinungsmache betreibt. Mit dem Urteil von Freitag kann er dort nun weiterhin aktiv sein.
Zwischen den Angehörigen der Sandy-Hook-Opfer herrscht diesbezüglich Uneinigkeit: Manchen geht es vor allem darum, Jones einen Maulkorb zu verpassen und die Webseite zu schließen. Sie wären deshalb mit einer niedrigeren Schadenersatzsumme einverstanden. Andere möchten Jones finanziell abstrafen und fordern die gesamte Summe ein. Damit ist ein Dilemma entstanden: Denn um das Geld aufzubringen, muss Jones es erst verdienen.
Jones legt Berufung ein
Ob und wann die Angehörigen von ihm ausgezahlt werden, ist ohnehin ungewiss, denn er hat in den Verfahren Berufung eingelegt. Die "Washington Post" berichtete außerdem, Jones habe vor den Gerichtsverfahren Millionensummen an andere Firmen überwiesen, die Familie und Freunden gehören.
Erst in dieser Woche war die Tragödie von Sandy Hook in den USA wieder sehr präsent. Am Mittwoch nahmen Dutzende Schülerinnen und Schüler, die das Massaker vor zwölf Jahren überlebt und teils bis heute mit schweren Traumata zu kämpfen haben, an der Abschlussfeier ihres Jahrgangs teil. (dpa/sbi)
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