Scheinbar aus reiner Mordlust schubst ein Mann, nach Angaben der Polizei, eine ihm unbekannte Frau vor einen Zug. Die 34-Jährige stirbt. Der 28-jährige mutmaßliche Täter sitzt nun in U-Haft.
Albtraum an einem Bahnsteig am Niederrhein: Ein Mann hat eine ihm völlig unbekannte 34-Jährige am Bahnhof in Voerde vor einen einfahrenden Zug gestoßen und somit getötet.
Das Amtsgericht Duisburg erließ am Sonntag Haftbefehl wegen Mordes gegen den 28-Jährigen. Der Beschuldigte soll die Frau aus Voerde heimtückisch und aus Mordlust ins Gleisbett vor den einfahrenden Zug gestoßen haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag gemeinsam mitteilten.
Täter und Opfer kannten sich demnach vor dem Angriff am Samstagmorgen nicht. Auch gab es auf dem Bahnsteig in dem Ort am Niederrhein keinen Streit zwischen den beiden, so die Auskunft der Ermittler.
Verdächtiger von Voerde schweigt zu Vorwürfen
Der 28-Jährige wurde von Zeugen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Nach Angaben der Polizei stammt er aus Hamminkeln im Kreis Wesel und ist dort bei den Ermittlern bekannt. Zu möglichen Vorstrafen des Mannes aus dem Kreis Wesel wollte sich die Staatsanwaltschaft zunächst nicht äußern.
Gegenüber Polizei und Haftrichter habe sich der 28-Jährige bislang nicht zu dem Vorwurf geäußert, sagte Marie Fahlbusch von der Staatsanwaltschaft Duisburg am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Trotz der Rettungsbemühungen war die Frau nach Angaben der Polizei noch am Bahnhof gestorben. Eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen. Für die Spurensicherung wurde die Bahnstrecke mehrere Stunden lang gesperrt.
Vor den Zug stoßen: Kein Einzelfall
Bundesweit sorgen ähnliche Fälle immer wieder für Entsetzen. Im September 2018 hatte in Köln ein 18-Jähriger einen Mann (43) nach einem Streit auf die Gleise gestoßen. Nur durch Zufall wurde das Opfer nicht verletzt.
Das Video einer Überwachungskamera hatte die Tat dokumentiert. 2016 starb in Berlin eine 20-Jährige, nachdem sie von einem ihr unbekannten psychisch Kranken vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen wurde.
Ebenfalls in Berlin wurde im März 2019 ein 34-Jähriger zuerst angerempelt und dann ins Gleisbett geschubst. Dabei brach er sich einen Halswirbel. Bevor der Täter flüchtete, zog er das Opfer noch zurück auf den Bahnsteig und verhinderte so Schlimmeres. (dpa/thp)
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