- Wegen der drohenden Gefahr durch einen nahen Waldbrand musste ein Dorf in Brandenburg evakuiert werden.
- Die Betroffenen können in einer von der Stadt Treuenbrietzen bereitgestellte Unterkunft unterkommen.
- Der Landrat hat den Katastrophenfall ausgerufen.
Wegen der drohenden Gefahr durch den nahen Waldbrand bei Frohnsdorf südwestlich von Berlin mussten die Einwohner von Tiefenbrunnen am Sonntagvormittag ihre Häuser verlassen. Die Evakuierung sei angelaufen, sagte ein Sprecher des Katastrophenstabes des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Etwa 20 Bürger seien betroffen. Bereits am Samstag seien sie vorgewarnt worden und konnten sich vorbereiten.
Die Betroffenen können in einer von der Stadt Treuenbrietzen bereitgestellte Unterkunft unterkommen. Die Dörfer Frohnsdorf und Tiefenbrunnen gehören zu Treuenbrietzen. Auch die Frohnsdorfer seien mittlerweile über eine mögliche Evakuierung informiert worden, hieß es. "Die Lage ist sehr dynamisch und ändert sich laufend."
Weil im Boden auf dem Gelände - ein ehemaliger Spreng- und Übungsplatz - Munition und Kampfmitteln liegen, kommen die Feuerwehrleute nicht direkt an den Brand heran. Geht das Feuer durch die Fläche, kann im Boden versteckte Munition hochgehen. Zudem sind Selbstentzündungen möglich. Feuerwehrleute können deshalb auch nicht einfach in das Waldgebiet hineinfahren und dort löschen. Sie würden ihr Leben in Gefahr bringen. Eine vollständige Räumung des Geländes von Kampfmitteln würde immense Kosten verursachen.
Von Waldbrand Betroffene kommen in Treuenbrietzen unter
Die vom Waldbrand betroffene Fläche hatte sich in der Nacht zum Sonntag ausgedehnt. "Ein Hubschrauber hat die Fläche vermessen. Es sind jetzt etwa 100 bis 110 Hektar betroffen. Das Feuer hat sich in Richtung Osten/Südosten ausgedehnt", sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagmorgen. Die Stärke der Flammen habe jedoch abgenommen. Am Freitag war ein Waldbrand auf etwa 60 Hektar entstanden, am Samstag waren es zwischenzeitlich noch gut 40 Hektar.
Die Bundesstraße 102 markiert demnach eine Grenzlinie, die von der Feuerwehr verteidigt wird. Der Brand habe sich nicht über die gesperrte Straße hinweg ausbreiten können. Sorge bereite den Einsatzkräften die Wettervorhersage für Sonntagnachmittag. "Es könnten Böen und Wind auftreten", erklärte der Sprecher. Die Telekom wolle mit einem mobilen Sendemast die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften verbessern, hieß es.
Bundeswehr-Hubschrauber mit mehr als 20 Löschflügen
Hubschrauber der Bundeswehr flogen am Samstag bis 02:20 Uhr in der Nacht über dem Brandgebiet, wie die Luftwaffe auf Twitter mitteilte. Bei mehr als 23 Löschflügen seien 115.000 Liter Wasser abgelassen worden. Das Löschwasser sei aus einem nahen Baggersee entnommen worden. Die Helikopter stammten vom Hubschraubergeschwader aus Holzdorf bei Leipzig.
Im Jahr 2018 waren bei einem Waldbrand in Treuenbrietzen rund 400 Hektar Wald zerstört worden. Mehrere Tage lang wüteten die Flammen. Damals mussten mehr als 500 Menschen die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen verlassen. (dpa/okb)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.