- Feuerwehr und Polizei hatten am Wochenende allerhand zu tun.
- Sturmtief "Luis" verursachte überwiegend Sach- und Blechschäden - unter anderem unter Beteiligung eines Trampolins.
- Die kommenden Tage werden nicht besser.
Kalt, grau, feucht und dann auch noch stürmisch - ideales Wochenendwetter sieht für die meisten Menschen anders aus. Immerhin hat Sturmtief "Luis" vielerorts nur geringere Sachschäden verursacht. Polizei und Feuerwehren waren überwiegend damit beschäftigt, weggewehte Bauzäune, Dachziegel oder Wahlplakate einzusammeln und umgeknickte Bäume zu sichern. Nur auf den Straßen sorgten die Wetterkapriolen für einige schwerere Unfälle. Es gab Schwerverletzte. Nachdem sich "Luis" verzogen hat, wird es kommende Woche zwar nicht mehr stürmisch, schöner aber auch nicht: Es bleibt mit Schnee und Eis winterlich in Deutschland.
Vor allem am Samstag bescherte "Luis" den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr in vielen Teilen des Landes reichlich Arbeit. In Xanten in Nordrhein-Westfalen fegte der Wind mit 99 Stundenkilometern durch die Stadt. An vielen Orten im Land stürzten Bäume um, blockierten Straßen und Radwege. Auf der A1 bei Ascheberg kam es infolge eines plötzlichen Hagelschauers gleich zu sieben Unfällen mit 13 Fahrzeugen. Es gab mehrere, teils schwer Verletzte. Zwei Stunden wurde die Autobahn Richtung Dortmund voll gesperrt.
Sturmtief "Luis": Trampolin fliegt in Thüringen durch die Luft
Auf den Autobahnen rund um Bielefeld kam es am Nachmittag zu insgesamt zwölf Unfällen durch starken Regen und Hagel. Im Kreis Höxter kam am Samstagvormittag ein Notarztwagen beim Überholen eines Autos wegen Nässe und Graupelschauer von der Straße ab, prallte gegen eine Böschung und überschlug sich. Der Fahrer sowie die Notärztin seien dabei schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei.
Ein kurioser Unfall ereignete sich in Thüringen im Landkreis Gotha: Auf einer Bundesstraße stieß der Wagen einer 27 Jahre alten Autofahrerin mit einem Trampolin zusammen. Es war am Freitag aus einer Wohnsiedlung vom Wind auf Straße geweht worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Frau blieb unverletzt, der Besitzer des Trampolins konnte ausfindig gemacht werden, hieß es. Bei einem ähnlichen Unfall in Holzmaden (Baden-Württemberg) wurde ein Kinder-Trampolin auf ein Auto geweht. Menschen wurden nicht verletzt.
Schwerer Unfall in Hessen geht glimpflich aus
Auch in Hessen ging ein schwerer Unfall glimpflich aus. Auf der Autobahn 5 zwischen Pfungstadt und Gernsheim verlor der Fahrer eines Autos wegen einer Windböe die Kontrolle über seinen Wagen, wie die Polizei in Darmstadt mitteilte. Daraufhin sei das Fahrzeug quer über die Autobahn ins Feld geschleudert worden. Weder der Fahrer noch andere Verkehrsteilnehmer wurden dabei demnach verletzt.
Im Seehafen Stade wurde ein Gastanker durch den Wind gegen einen im Wasser stehenden Pfahl gedrückt. Der Pfahl wurde schwer beschädigt - anders das Schiff, das anschließend unbeschädigt weiterfahren konnte, wie es von der Wasserschutzpolizei Stade hieß.
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Sturm lässt nach, aber es gibt viele Wolken und Graupel
In der kommenden Woche lässt der Sturm nach Angaben des Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach nach, es bleibt aber windig. Dazu kommen: viele Wolken, wenig Sonne, Regen- oder Schneeregen und vereinzelt auch Gewitter mit Graupel. Die Höchstwerte liegen demnach zwischen 2 und 9 Grad, was sich durch den Wind allerdings frischer anfühle. "Aprilwetter im März", wie der DWD zusammenfasste. In den Alpen kehre gar der Winter zurück. Oberhalb von 600 Metern kämen 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee zusammen, in den höheren Lagen sei bis zur Wochenmitte bis zu ein Meter Neuschnee möglich. Im Schwarzwald seien in den kommenden Tagen 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee denkbar.
In der Nacht zum Dienstag lassen die Regenschauer den Angaben zufolge im Norden und Westen nach, sonst gibt es einzelne, am Nordrand der Mittelgebirge häufigere Schauer. An den Alpen schneit es. Die Tiefstwerte sollen in der Nacht bei plus 3 bis minus 2 Grad liegen. Vielerorts besteht laut DWD Glättegefahr durch Schnee, Matsch oder Eis. Frühling fühlt sich anders an. (dpa/sap)
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