Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat den Bürgern der überfluteten Regionen Mittelgriechenlands umfassende Hilfe zugesagt. "Ich möchte, dass Sie wissen, dass wir alles Menschenmögliche tun werden", sagte der Regierungschef am Freitag bei einem Besuch in Karditsa. Die Stadt ist gemeinsam mit den umliegenden Regionen besonders von den starken Regenfällen und darauffolgenden Überschwemmungen betroffen.

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"Ich verstehe den Ärger und die Wut", so Mitsotakis mit Blick auf die Kritik der parlamentarischen Opposition, die in den vergangenen Tagen angesichts der großen Schäden ein Versagen der Regierung feststellte. Er verstecke sich nicht, sondern sei in diesen schwierigen Zeiten da und werde den Menschen und auch den lokalen Verwaltungen den Rücken stärken, sagte Mitsotakis.

Im Vordergrund stehe zunächst die Rettung aller Menschen in Gefahr, vor allem jener Bürger in Dörfern, die seit Tagen unter Wasser stünden und von der Umwelt abgeschnitten seien. "Mit der Schadenserhebung wird sofort begonnen", versprach der Ministerpräsident zudem. Gerade auch Besitzern von zerstörten Häusern, Wohnungen und Geschäften solle so schnell wie möglich geholfen werden.

Es werde keine Diskussion um Ressourcen geben, es gehe um die schnelle Umsetzung. "Wir werden das Geld finden, egal ob es sich um nationale oder europäische Mittel handelt", sagte Mitsotakis. "Wir sind in der Lage, es schaffen zu können."

Am Donnerstag hatte bereits EU-Parlaments-Vizepräsidentin Katarina Barley EU-Hilfe für die von den Fluten betroffenen Länder gefordert. Das Sturmtief "Daniel" sorgte auch unter anderem in Bulgarien für Todesopfer und Schäden. Wie bereits bei früheren Naturkatastrophen in anderen Mitgliedstaaten solle der EU-Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau in Anspruch genommen werden, hatte die SPD-Politikerin gesagt.

Von Montag bis Donnerstag hatte sich über Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils über 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. Seit Freitag ist das schwere Unwetter vorbei. Die gewaltigen Schäden werden jedoch erst langsam sichtbar, und noch immer müssen viele Menschen gerettet werden.  © dpa

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