Seit mehreren Tagen ziehen heftige Unwetter über die Bundesrepublik. Keller und Straßen werden geflutet. Am Montagabend traf es den Süden Deutschland besonders heftig.
Temperatursturz, sintflutartige Regenschauer, golfballgroße Hagelkörner - Gewitter mit heftigem Regen sind am Montagabend erneut über Süd- und Mitteldeutschland gezogen.
Vielerorts wurden Straßen überspült und Keller geflutet. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Mancherorts wurde der Bahnverkehr eingestellt.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Ein Unwetter mit sintflutartigem Regen hat in Südhessen stellenweise zahlreiche Keller vollaufen lassen. Besonders betroffen war ersten Erkenntnissen zufolge der Kreis Bergstraße und dort der Ort Bürstadt.
In Bürstadt und den beiden Stadtteilen Bobstadt und Riedrode habe es bislang 120 Einsätze gegeben, berichtete Stadtbrandinspektor Uwe Schwara am Abend. Einige Kellerwohnungen standen demnach 60 bis 80 Zentimeter hoch unter Wasser, in Industriegebäude sei Wasser eingedrungen. Bei der Polizei in Heppenheim sagte ein Sprecher, es habe im gesamten Landkreis Probleme gegeben.
Bahnhofssperrung und Stromausfall
Im baden-württembergischen Reutlingen wurde der Hauptbahnhof am Abend zwischenzeitlich wegen Überflutung gesperrt. Ein oder mehrere Gullis liefen nach heftigem Regen über, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Ein Baukran wurde unterspült, vom Wasser betroffene Baustromverteiler verursachten zeitweise Stromausfall im Ortsteil Sondelfingen.
Am Scheibengipfeltunnel löste der Starkregen einen Erdrutsch aus, die Bundesstraße musste voll gesperrt werden. In Kirchheim unter Teck wurde ein Mann in seinem Auto von den Wassermassen eingeschlossen. Einsatzkärftebefreite ihn.
Schwerer Hagel verursacht Schäden
Im bayerischen Furt am Wald an der Grenze zu Tschechien fielen am Nachmittag faustgroße Hagelkörner vom Himmel. Zahlreiche Dächer und Fahrzeuge seien teils schwer beschädigt worden.
Alleine sieben Polizeiautos seien in Mitleidenschaft gezogen worden, vier seien nicht mehr fahrbereit. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.
Land unter in Bayern
An anderen Orten in der Oberpfalz wehte der Wind Bäume um, Autos kamen wegen Aquaplanings von der Straße ab, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums sagte. Auch in Oberfranken hatten Polizei und Feuerwehr allerhand zu tun. Die Bahnstrecke zwischen Pegnitz und Speichersdorf (beide Landkreis Bayreuth) wurde von Starkregen unter- und überspült. Der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
Mehrere Straßen standen in Karlstein am Main nahe Aschaffenburg rund 15 Zentimeter hoch unter Wasser, in Tiefgaragen und Kellern stand das Wasser teils einen halben Meter hoch, wie die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg berichtete. Insgesamt waren beim Abpumpen zwölf Fahrzeuge mit mehr als 60 Feuerwehrleuten im Einsatz.
Keller laufen voll
Auch in Rheinland-Pfalz liefen am späten Montagnachmittag zahlreiche Keller voll. Besonders betroffen war nach ersten Angaben der Polizei die Pfalz, aber auch Teile Rheinhessens.
Die Menschen hätten überwiegend vollgelaufene Keller, angehobene Gullydeckel und überschwemmte Straßen gemeldet, sagte ein Polizeisprecher. (sg/dpa)
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