Das brandenburgische Wittenberge und die Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt nehmen eine besonders auffällige Verwechslung ihrer beiden Städte mit Humor. Es geht um eine Ansicht Wittenbergs im Bahnhof Wittenberge. "Statt den Fehler am Wittenberger Bahnhof zu korrigieren, wäre es aus unserer Sicht auch möglich, die Gestaltung mit einem Augenzwinkern zu kommentieren", erklärte ein Sprecher der Stadt Wittenberge am Donnerstag.
Ein Wandbild der berühmten Schlosskirche in Wittenberg ziert seit etwa drei Jahren eine Fußgängerunterführung im Bahnhof der brandenburgischen Kleinstadt Wittenberge. Offenbar hatte der Künstler, der von der Deutschen Bahn mit der Arbeit beauftragt worden war, die beiden Städte an der Elbe mit dem ähnlichen Namen verwechselt. Zunächst hatte die "Märkische Allgemeine" berichtet.
Eine Möglichkeit die Verwechslung humorvoll aufzulösen, wäre beispielsweise ein Hinweisschild aufzustellen, das Besucher auffordere herauszufinden, welches Bauwerk auf dem Wandbild nicht ins Stadtbild gehöre, sagte der Sprecher von Wittenberge. Die Stadt würde sich "natürlich auch über eine Stadtansicht von Wittenberge am Bahnhof von Wittenberg freuen", frotzelte der Sprecher.
"Wir spekulieren darauf, dass die Wittenberger den Schlosskirchenturm in ihrem Stadtbild aufbauen", scherzte die Sprecherin der Lutherstadt Wittenberg. Und: Natürlich werde man ein Wandbild in Wittenberg von der Stadtansicht in Wittenberge nicht ablehnen, sagte die Sprecherin. Die Bahn gab an, dass es sich um ein Versehen handele und man sich mit dem Künstler abstimmen wolle, wie der Fehler zu beheben sei.
Wittenberg oder Wittenberge? Eine Verwechslung zwischen den beiden etwa 200 Kilometer auseinanderliegenden Elb-Städten ist kein Novum. Vor Jahren wartete beispielsweise ein Reiseleiter in Wittenberg auf seine Gruppe, um sie durchs Lutherhaus zu führen. Wie sich dann herausstellte, war die Gruppe nach Wittenberge gefahren. In einem anderen Fall war ein Berliner Ehepaar bereits einen Tag in Wittenberge, als es sich in einem Café nach der Kirche mit Luthers Thesen erkundigte. An die Schlosskirche in Wittenberg soll Reformator Martin Luther der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 seine 95 kirchenkritischen Thesen geschlagen haben. © dpa
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