"Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden", heißt es in der Bibel. Doch eine Kirche in den USA feiert nun einen Gottesdienst für das Sturmgewehr AR-15 – knapp zwei Wochen nach dem Schulmassaker in Florida.
In den USA werden nach dem jüngsten Amoklauf an einer Schule in Florida, bei dem 17 Menschen getötet wurden, immer mehr Stimmen nach schärferen Waffengesetzen laut.
Ausgerechnet eine amerikanische Kirche in Newfoundland (Pennsylvania) erklärte nun allerdings, dass der Waffenbesitz ein "von Gott gegebenes Recht" sei und forderte seine Gemeindemitglieder auf, ihre Waffen mit in den Gottesdienst zu bringen.
Waffen im Gotteshaus willkommen
Der Prediger Hyung Jin Moon von der Kirche "World Peace and Unification Sanctuary" segnete laut "Chicago Tribune" in einer Andacht die Waffen der Gläubigen.
Alle Kirchgänger hatten ihre Gewehre und Pistolen zuvor entladen und gesichert und erschienen zudem mit Kronen, die aus Patronenhülsen gebastelt wurden. Die Frauen trugen dazu weiße Kleidung, die Männer kamen in Schwarz.
Der Priester erklärte in seiner Predigt, die AR-15 - eine Waffe, die zahlreicher Amokschützen in der Vergangenheit benutzten - zum "eisernen Stab" aus "der Offenbarung des Johannes". In der betreffenden Passage heißt es: "Er soll sie weiden mit eisernem Stabe – wie die tönernen Gefäße werden sie zerschmissen."
Waffen-Gottesdienst versetzt den Ort in Aufruhr
Dass dieser Gottesdienst nach dem jüngsten Highschool-Massaker in Parkland mit 17 Opfern für viele Menschen ein Affront ist, interessierte die Religionsgemeinschaft offenbar nicht. Eine nahe gelegene Schule sagte sogar den Unterricht ab.
Zahlreiche Demonstranten versammelten sich vor der Kirche und taten ihren Unmut lautstark kund. Sturmgewehre seien kein Segen Gottes, skandierten sie. Die Waffen würden einzig dem Zweck dienen, zu töten, erklärte eine wütende Anwohnerin.
Eine Besucherin des Gottesdienstes sprach sich hingegen im Gespräch mit der Zeitung für die AR-15 aus: "Die Leute haben das Recht, Waffen zu tragen und in Gottes Königreich musst du dieses Recht schützen. Du musst es vor dem Bösen schützen." © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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