Sechs Wochen vor dem Verbot sogenannter XL Bullys in England und Wales haben mehr als 4000 Hundehalter eine Ausnahmegenehmigung beantragt.

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Einer Mehrheit der Anträge sei bereits stattgegeben worden, teilte das zuständige Umweltministerium in London dem Sender Sky News mit. Bei dem Hund handelt es sich um einen Mischling, der auf eine Pitbull-Terrier-Art zurückgeht.

Die britische Chef-Veterinärin Christine Middlemiss rief Hundehalter auf, rechtzeitig eine Genehmigung zu beantragen. Wer unsicher über die Rasse seines Hunde sei, solle das Tier vorsichtshalber registrieren, riet Middlemiss in einer Mitteilung des Ministeriums vom Montag. Zugleich räumte sie ein, dass nicht bekannt sei, wie viele Exemplare es im Land gibt. Schätzungen reichen von 10 000 bis 30 000 Tieren.

Vom 31. Dezember an dürfen keine XL Bullys mehr gekauft oder gezüchtet werden. Dann müssen die Hunde in der Öffentlichkeit an einer Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen. Vom 1. Februar 2024 an ist dann auch die Haltung verboten - es sei denn, man erhält eine Ausnahmegenehmigung, die strenge Auflagen wie eine Sterilisierung vorsieht. Wer seinen Hund einschläfern lässt, kann 200 Pfund (232 Euro) staatliche Kostenhilfe beantragen.

Die britische Regierung hatte das Verbot nach mehreren teils tödlichen Angriffen in Kraft gesetzt. Die Aktivistengruppe Bully Watch zählte allein in diesem Jahr bisher 351 Attacken von XL Bullys. Manche Experten warnen, das Verbot könne zu mehr Hundeattacken führen, weil den Tieren künftig Abwechslung und Auslauf fehlen würden.  © dpa

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