Die Hochwasserlage bleibt in vielen Teilen Niedersachsens weiter angespannt. Zahlreiche Pegel seien weiterhin über der höchsten Meldestufe - insbesondere im südlichen Teil des Bundeslands, teilte der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) am Donnerstag mit. Betroffen von hohen Pegelständen seien etwa die Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker.
Eine Verschlimmerung der Hochwassersituationen in den Flüssen Innerste und Oker sei vorerst nicht zu erwarten, hieß es. In dem sogenannten Unterlauf der Aller ab der Stadt Celle würden die Wasserstände hingegen weiterhin steigen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) könnte es in Südniedersachsen am Freitag regnerisch werden, an der See sind Sturmböen möglich.
Mancherorts mussten bereits Menschen in Sicherheit gebracht werden. Etwa in der Nähe von Verden, wo laut Feuerwehr Deiche beschädigt sind.
Allein in der Nacht auf Donnerstag sei der Pegelstand der Aller um etwa 60 Zentimeter gestiegen, er nähere sich dem Höchststand von 2003 an und der Scheitelpunkt des Hochwassers werde nicht vor Freitag erreicht. Das Betreten der Deiche sei verboten, betonte die Feuerwehr.
Die Hochwasserlage in Lilienthal nördlich von Bremen ist ebenfalls weiter angespannt. In der Gemeinde wurden in den vergangenen Tagen an mehreren Stellen Deiche stärker beschädigt. In Meppen haben zahlreiche Schaulustige die Arbeit von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) behindert. Der Hochwassertourismus gefährde den Einsatz, kritisierte Feuerwehrsprecher Sven Lammers. "Das ist unsere größte Sorge. Wir müssen hier viele Leute wieder rausschicken aus dem Einsatzgeschehen."
Nicht nur Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden: Im Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen wurden erste Tiere evakuiert. In einigen Stallungen der Dschungel-Safari mit mehr als 200 Affen sei Wasser eingedrungen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Neben Lemuren und Varis mussten auch Präriehunde und Erdmännchen ihre Gehege verlassen und seien nun woanders auf dem Gelände nördlich von Hannover untergebracht. © dpa
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