Bei dem ICE-Unglück in Hamburg kam ein 55-jähriger Mann ums Leben, 25 Menschen wurden verletzt. Jetzt wurde bekannt, dass es sich bei dem Toten um einen Professor der Uni Hamburg handelt.
Bei dem Zugunglück in Hamburg ist der Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Professor Thomas Großbölting, ums Leben gekommen. "Wir trauern um unseren Direktor Thomas Großbölting, der am 11. Februar unerwartet gestorben ist", teilte die Forschungsstelle mit. "Unsere Gedanken sind bei seiner Familie."
Großbölting war seit 2020 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg. "Er war ein anerkannter und international vernetzter Zeithistoriker, der zu vielen Themen geforscht hat, sowie ein geschätzter Kollege in zahlreichen nationalen und internationalen Beiräten und Gremien", hieß es.
Öffentlich bekannt wurde Thomas Großbölting besonders durch seine Studien zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in kirchlichen Zusammenhängen. Zuletzt war er als Gutachter zu Bernhard Nocht an der städtischen Debatte um die Umbenennung des Hamburger Tropeninstituts beteiligt.
"Als Direktor hat Thomas Großbölting die Forschungsstelle mit neuen Impulsen und frischen Ideen geprägt. Er hatte noch viel vor. Thomas war ein fröhlicher und zupackender Wissenschaftler und Mensch. Wir werden ihn und die gemeinsame Arbeit sehr vermissen", hieß es.
LKW-Fahrer mittlerweile wieder auf freiem Fuß
Einen Tag nach dem Zusammenstoß eines ICE mit einem Lastwagen an einem Bahnübergang in Hamburg ist der festgenommene Lkw-Fahrer wieder freigelassen worden. "Im Rahmen der heutigen Haftvorführung des beschuldigten Lkw-Fahrers hat sich herausgestellt, dass der Unfallhergang erst noch weiterer Aufklärung bedarf", teilte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft mit.
Auf die bislang vorliegenden Erkenntnisse lasse sich ein dringender Tatverdacht nicht stützen. Gegen den 34 Jahre alten Rumänen wird weiter wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.
25 Menschen wurden bei dem Zusammenstoß des Zuges mit dem Sattelzug verletzt. 6 Insassen aus dem ICE wurden nach früheren Angaben der Bundespolizei wegen mittelschwerer Verletzungen behandelt, 19 erlitten leichte Verletzungen. Ein Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreute nach Angaben der Feuerwehr Reisende und den Lkw-Fahrer. Von einer Verletzung des Fahrers war jedoch nichts bekannt.
Unter den Mitreisenden war nach übereinstimmenden Medienberichten auch der Comedian Bernhard Hoëcker. Dieser teilte am Mittwoch in einem Instagram-Beitrag mit: "Mir selbst geht es gut." Die guten Wünsche, die er erhalten habe, leite er an all jene weiter, die nicht so viel Glück hatten. (dpa/bearbeitet von fra)
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