Corona hat unseren Alltag nachhaltig beeinflusst - und damit auch unser Ernährungs- und Kochverhalten. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesernährungsministeriums. Demnach legen immer mehr Deutsche großen Wert auf regionale Lebensmittel und entdecken die Hausmannskost wieder für sich.

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Unser Ernährungsalltag verändert sich: Lebensmittel aus der Region gewinnen für uns in Corona-Zeiten an Bedeutung. Das zeigt der neue "Ernährungsreport 2020", der sich unter anderem mit dem Essverhalten in der Coronakrise beschäftigt.

Demnach legen 83 Prozent der Deutschen Wert darauf, dass Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Eier und Fleisch aus ihrer näheren Umgebung kommen. Verglichen mit der Befragung aus dem Jahr 2017 steigt dieser Anteil aktuell immer weiter an.

Hausmannskost ist regional und saisonal

Lebensmittel, die aus der Region stammen und je nach Jahreszeit verfügbar sind, werden vor allem bei der Hausmannskost verarbeitet. Die Vorteile liegen für viele auf der Hand: Die Wege vom Erzeuger sind kurz, die Zutaten sind leicht verfügbar und bieten saisonale Abwechslung. Zudem ist Hausmannskost preiswert, energiehaltig und gesund.

Oft beinhalten die Gerichte ausschließlich heimische Zutaten wie Kartoffeln, Kohl, Möhren und Hülsenfrüchte, Äpfel, Pflaumen, Birnen, Eier- und Milchprodukte sowie Fleisch und Wurstwaren. Die bekanntesten Gerichte sind beispielsweise Kohlrouladen, Grünkohl mit Kasseler, Schnitzel, Gulasch, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, Senfeier und Erbensuppe, aber auch das Bauernfrühstück, Hühnerfrikassee und der Hackbraten.

Die stark angestiegene Wertschätzung des regionalen Ursprungs der Lebensmittel geht zudem einher mit einem veränderten Kochverhalten: 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in und seit der Coronakrise mehr kochen als zuvor.

Restaurants besinnen sich ebenfalls auf Einfachheit der Gerichte

Die Einfachheit der Zutaten und Bodenständigkeit der Gerichte spiegelt sich jedoch nicht nur in den heimischen Küchen wider. Laut des "Genuss Guides 2020" des "Tagesspiegel" ist High-End-Hausmannskost das "heiße Ding“ für Restaurants in 2020. Demnach findet auch in Profi-Küchen eine Rückbesinnung auf die gutbürgerliche Küche statt.

Allerdings wird diese in Restaurants neu interpretiert und hochwertiger sowie fettfreier zubereitet als am heimischen Herd. Experten gehen darüber hinaus davon aus, dass sogar gehobene Gourmet-Tempel die bürgerliche Küche mehr und mehr für sich entdecken.

Der Grund: Die Einfachheit der Gerichte spiegelt einen unkomplizierteren, minimalistischen Lifestyle wider, der derzeit sehr angesagt ist. Geschätzt wird plötzlich das Wesentliche, die Einfachheit; passé sind komplexe Gerichte, aufwendiger Service am Gast und die Jagd nach Michelin-Sternen.

Ob die neue Begeisterung für regionale Produkte und Hausmannskost allerdings tatsächlich von Dauer sein wird oder nur durch Corona hervorgerufen wurde, wird sich noch zeigen.

Verwendete Quellen:

  • Bmel.de: "Corona verändert auch den Ernährungsalltag der Deutschen"
  • Bmel.de: "Ernährungsreport 2020"
  • Süddeutsche Zeitung: Was 2020 angesagt sein könnte
  • ahgz.de: "Wie geht Spitzenküche nach Corona?"

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