Pünktlich zur Grillsaison hat die Verbraucher-Organisation Foodwatch 24 Lebensmittel, die vor allem im Sommer konsumiert werden, mithilfe des sogenannten Nutri-Score getestet. Die Nährwertkennzeichnung soll gesünderes Einkaufen ermöglichen. Trotzdem hat sie sich in Deutschland bislang nicht durchgesetzt.
"Der Nutri-Score entlarvt auf einen Blick, wie groß die Unterschiede bei Zucker, Fett, Salz und Co. in verarbeiteten Lebensmitteln teilweise sind," sagt Luise Molling von der Verbraucher-Organisation Foodwatch über die europäische Nährwertkennzeichnung. Das System sei für Verbraucher besonders leicht verständlich und führe zu einem gesünderen Einkauf.
"Während Länder wie Frankreich, Spanien und Belgien längst vorangehen und den Nutri-Score einführen, hinkt Deutschland beim Verbraucher- und Gesundheitsschutz mal wieder hinterher."
Nutri-Score: Skala reicht von A bis E
24 Lebensmittel hat Foodwatch mithilfe des von französischen Wissenschaftlern entwickelten Nutri-Score unter die Lupe genommen. Er bezieht positive Produktbestandteile wie Ballaststoffe, Proteine, Obst und Gemüse sowie ungünstigere Bestandteile wie Zucker, Fettsäuren und Salze in seine Berechnung mit ein und ermittelt daraus einen Gesamtwert.
Dieser wird mithilfe einer eingefärbten Skala dargestellt. Vom positiven dunkelgrünen A bis zum negativen roten E werden Lebensmittel anschließend bewertet.
In Belgien und Frankreich wird das Modell bereits in Supermärkten verwendet. Auch Spanien und die Schweiz wollen die Nährwertkennzeichnung einführen.
Deutsche Verbraucherschützer fordern seit Jahren farbliche Logos auf der Vorderseite von Verpackungen. Nun startet Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) zu dem Thema eine Verbraucherumfrage, mit der ermittelt werden soll, welche Kennzeichnung die Deutschen präferieren. (dar)
Verwendete Quellen:
- dpa
- Foodwatch: "Nutri-Score: Die wichtigsten Fragen und Antworten"
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