- Whiskey oder Whisky? Schon beim Namen fängt die Vielseitigkeit der Spirituose an, denn beides ist korrekt und sagt bereits etwas über die Herkunft aus.
- Um den Überblick zu behalten, haben wir die beliebtesten Whisky-Sorten aufgelistet und erklären den Unterschied.
- Schlussendlich soll die Spirituose auch optimal serviert werden: Wie das gelingt und Vieles mehr erfahren Sie hier.
Wie bereits erläutert sagt die Schreibweise des Getränks bereits etwas über seine Herkunft aus. Damit Sie nichts verwechseln, kommt hier die Erläuterung:
Was ist der Unterschied zwischen Whiskey und Whisky?
Whiskey oder Whisky – laut Duden sind beide Schreibweisen korrekt. Whiskey beschreibt jedoch eine Sorte, die aus Irland oder den USA stammt und aus Roggen oder Mais hergestellt ist.
Sehr viel häufiger trifft man jedoch auf den ursprünglich schottischen Whisky, ein aus Gerste oder Malz destillierter Branntwein.
Der Name leitet sich übrigens vom gälischen Wort "uisge beatha" ab, das übersetzt "Wasser des Lebens" bedeutet.
Woher kommt Whisky?
Nachdem der Prozess der Destillation an sich bereits vor über 5.000 Jahren in Mesopotamien entdeckt wurde, gelang er im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung aus den arabischen Gebieten in den Okzident. In südfranzösischen Klöstern wurde das Destillat „aqua vitae“ (lateinisch: Wasser des Lebens) bezeichnet. Von dort hat der irische Schutzheilige St. Patrick das Verfahren mit nach Irland gebracht.
Aus dieser Zeit, und der wörtlichen Übersetzung von „aqua vitae“ ins Gälische („uisge beatha“) leitet sich sein heutiger Name ab. Erst gut 200 Jahre später gelangte das Wissen über die Destillation aus den irischen Klöstern überhaupt in Gebiete des heutigen Schottlands.
Wer darf nun behaupten, er habe den Whisky erfunden? Darüber herrscht zwischen Schottland und Irland bis heute ein Streit. Denn beide Länder beanspruchen für sich, die Ersten gewesen zu sein. Die erste Erwähnung von Whisky stammt jedoch aus Schottland, und zwar bereits zum Ende des Mittelalters.
Welche Whisky-Sorten gibt es und ist jeder Whisky ein Scotch?
Grundsätzlich lassen sich die Sorten in Single Malt und Blends unterteilen. Die Qualitätsstufen reichen von den teuren schottischen Single Malt Whiskys aus einer Brennerei bis zu den günstigeren Blend-Sorten, die eine Mischung aus verschiedenen Whisky-Sorten von Malz-Whisky und Industrie-Whisky aus Weizen oder Mais sind.
Die beliebtesten Whisky-Sorten aus Schottland werden nach strengen Vorgaben ausschließlich aus gemälzter Gerste produziert, in kupfernen Brennblasen gebrannt und in Eichenfässern gereift. Wer einen echten Scotch bevorzugt, sollte beim Kauf unbedingt aufs Etikett achten. Denn nur wo Schottland draufsteht, ist auch schottischer Whisky drin. Diese Whisky-Sorten gibt es in Schottland:
- Single Malt Whisky
- Single Cask Whisky
- Single Grain Whisky
- Blended Malt Whisky
- Blended Grain Whisky
Einsteiger stehen oft vor der Frage: Welcher Whisky ist mild? Denn manche Sorten sind sehr intensiv im Geschmack. Bei der Herstellung von Irish Whiskey wird wie beim Scotch gemälzte Gerste verwendet. Whiskey-Sorten aus Irland sind für den Anfang recht angenehm und beliebt:
- Irish Single Malt Whiskey
- Irish Pot Still Whiskey
- Irish Grain Whiskey
- Blended Irish Whiskey
Bourbon Whiskey, der meist aus Mais hergestellt wird, oder Rye Whisky aus Roggen stammen häufig aus den USA. Manche Sorten von Bourbon-Whiskey haben einen besonderen Geschmack nach Vanille. Die bekanntesten amerikanischen Whiskey-Sorten:
- Bourbon Whiskey
- Rye Whiskey
- Corn Whiskey
- Small Batch Bourbon
- Single Barrel Bourbon
- Tennessee Whiskey
- Blended American Whiskey
Die Auswahl ist riesig, deshalb empfiehlt sich vor dem Kauf ein Tasting, bei dem man die verschiedenen Geschmacksrichtungen probieren kann.
Wie wird Whisky hergestellt?
Whisky wird ganz allgemein aus verschiedenen Getreidesorten hergestellt. Welches Getreide für Whisky verwendet wird, unterscheidet sich jedoch nach Herkunftsland. Die Schotten etwa nutzen überwiegend Gerste, in den USA dient Mais als Basis. Die Whisky-Herstellung erfolgt grundsätzlich nach den folgenden Schritten:
- Zunächst wird das Getreide mit Wasser zum Keimen gebracht; dabei wird Stärke in Malzzucker umgewandelt - das sogenannte Mälzen.
- Das Getreide wird anschließend zu Schrot gemahlen und mit heißem Wasser zum Maischen gebracht.
- Die entstandene Maische wird dann in Gärtanks abgefüllt.
- Anschließend erfolgt die Destillation, bevor die Spirituose zur Lagerung in die Fässer abgefüllt wird.
Was sagt das Alter über Whisky aus?
Whisky muss mindestens drei Jahre in Fässern gelagert worden sein, bevor er in Flaschen abgefüllt und verkauft werden darf. Beim amerikanischen Whiskey ist eine gesetzliche Lagerung von mindestens zwei Jahren vorgegeben.
Auf dem Etikett ist immer das Alter des Whiskys in Jahren vermerkt oder das Datum der Destillation und Abfüllung. Ein hochwertiger Whisky sollte mindestens 10 Jahre alt sein.
Je älter der Whisky, umso teurer wird er in der Regel auch. Denn mit zunehmender Reifungsdauer wird Whisky gleichzeitig seltener. Je länger der Whisky in den Fässern reift, umso größer ist der Verlust durch Verdunstung, der in Fachkreisen als "Angels' Share" bezeichnet wird.
Das Alter entscheidet also darüber, welcher Whisky als Wertanlage dient. Ein über 50 Jahre alter Whisky hat beispielsweise einen sehr hohen Seltenheitswert.
Aber warum ist alter Whisky besser? Bei langer Lagerung im Holzfass werden die Aromen intensiver. Ob das den Whisky jedoch zwingend besser macht, ist sogar unter Liebhabern ein Grund für Diskussionen.
Woher bekommt Whisky seine Farbe?
Warum ist Whisky nicht klar? Viele mögen denken, dass er seine Farbe dem Malz zu verdanken hat. Tatsächlich sind es jedoch die Fässer, die dem Whisky seine typische Färbung verleihen, die von tiefbraun bis goldgelb variieren kann.
Zumindest bei hochwertigen Qualitätsprodukten ist es so, dass durch das Reifen in den Holzfässern eine chemische Reaktion stattfindet. Entscheidend für den Farbton sind unter anderem die Holzart und die Dauer der Lagerung. Denn vor dem Abfüllen ist Whisky eigentlich glasklar.
Bei manchen Whisky-Sorten wird heutzutage jedoch von den Brennereien Zuckerkulör zugefügt, um einen kräftigen Braunton zu erzielen.
Wie hoch ist der Alkoholgehalt von Whisky*?
Erst ab einem Mindestalkoholgehalt von 40 Prozent darf sich ein Branntwein überhaupt als Whisky bezeichnen. Doch es gibt auch stärkere Whisky-Sorten, deren Alkoholgehalt bei bis zu 65 Prozent liegt.
Aus welchen Gläsern trinkt man Whisky?
Das perfekte Whisky-Glas ist entweder ein kurzer, breiter Tumbler oder ein hohes, schmales Nosing-Glas. Welches Sie verwenden sollten, hängt ganz von der Sorte ab, die Sie genießen wollen:
- Der Tumbler eignet sich vor allem für American Bourbon, japanischen Whisky, Blends oder Rye.
- Das Nosing-Glas ist das Whisky-Glas für Genießer, denn darin können hochwertige Spirituosen wie der Single Malt ihr Aroma besser entfalten.
Sollte man Whisky in eine Karaffe umfüllen?
Eine Glaubensfrage unter Kennern ist hingegen, ob man Whisky in eine Karaffe umfüllt. Während die einen darauf schwören, dass sich das Aroma dadurch verändert, sehen andere eher den Lagerungsnachteil durch die durchsichtige Flasche - Whisky sollte man am besten dunkel lagern - siehe unten.
Bei welcher Temperatur sollte man Whisky trinken?
Hochwertiger Whisky wird am besten mit einer Temperatur zwischen 18 und 22 Grad getrunken. Dann entfaltet er sein volles Aroma. Durch das Erwärmen in der Hand lässt sich der Geschmack bei manchen Sorten noch intensivieren.
Und sollte man Whisky auf Eis trinken? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist jedenfalls, dass die Kälte einen starken Einfluss auf den Geschmack des Whiskys hat. Außerdem beeinflusst auch die Zugabe von Wasser das Geschmackserlebnis.
Wer den verwässerten Geschmack vermeiden möchte, kann statt Eiswürfeln Whisky-Steine ins Glas geben. Bewährt haben sich solche aus Edelstahl, die ein besseres Kühlergebnis erzielen als solche aus Speckstein.
Wie lange ist Whisky haltbar?
Eine geschlossene Flasche kann über Jahre hinweg gelagert werden, eine angebrochene Flasche sollten Sie innerhalb eines halben bis ganzen Jahres geleert haben, um in den vollen Genuss zu kommen. Danach beginnt der Whisky zu oxidieren. Schlecht wird die Spirituose dadurch nicht, doch der Geschmack verändert sich und sein Aroma lässt nach. Ablaufen kann der Whisky nicht, da Alkohol nicht verderben kann.
Wie sollte man Whisky lagern?
Geschlossene Flaschen werden am besten stehend an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert. Sonnenlicht bleicht die goldene Farbe aus, zu große Hitze schadet ebenfalls. Da der Korken nicht so fest sitzt wie bei Weinflaschen, könnte bei einer liegenden Lagerung Flüssigkeit aus der Flasche entweichen.
Welche sind die bekanntesten Whiskey-Cocktails?
Kenner trinken natürlich am liebsten Whisky pur. Doch es gibt auch ein paar beliebte Cocktail-Varianten mit dem edlen Branntwein:
- Whiskey Sour: Dieser Cocktail besteht aus Whiskey (Bourbon oder Rye), Zitronensaft, Zucker und eventuell einem Schuss Eiweiß.
- Old Fashioned: Besteht aus Whisky/Whiskey (Bourbon, Scotch oder Rye), Zucker, Cocktailbitter, Orangenschale und Eis.
- Irish Coffee: Das Highlight für kalte Tage enthält Irish Whiskey, Kaffee, Zucker und Sahne.
Verwendete Quellen:
- Whic.de: "Whisky Herstellung: Die Produktion von (Single) Malt Whisky"
- Whisky.de: "So wird Single Malt Whisky gemacht"
- Maltwhisky.de: "Whisky-Herstellung: Einfach erklärt in 5 Schritten"
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