Frankfurt/Main - Die Bundesbank sieht sich für die Versorgung Deutschlands mit Bargeld im Krisenfall gut gerüstet. "Wir haben genügend Bargeld in den 31 Filialen gebunkert", berichtete Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann in Frankfurt.
"Wir sind dort für fünf Tage gesichert." Darüber hinaus gebe es umfangreiche Reserven bei einigen regionalen Bargeldstützpunkten. "Die Bundesbank ist stets auszahlungsfähig."
Die Notenbank rechnet Beermann zufolge nicht mit weitreichenden Stromausfällen infolge der Energiekrise. Sie sei aber auch dafür gerüstet. In den Filialen und der Bundesbank-Zentrale gebe es eine umfangreiche Notstromversorgung, die mindestens für 72 Stunden Ausfälle decken könne.
Keine Bargeldobergrenze
"Von unserer Seite gibt es im Krisenfall keine Bargeldobergrenze", betonte Beermann. "Jeder kann aus unserer Sicht so viel Bargeld abheben, wie er möchte." Für Krisenfälle gebe es ein gemeinsames Kommunikationsnetzwerk mit anderen Bargeldakteuren wie Kreditinstituten und Wertdienstleistern, die Scheine und Münzen transportieren und teilweise die Geldautomaten befüllen.
Zuletzt hatte es in Berichten geheißen, Deutschlands Finanzbehörden arbeiteten an Notfallplänen für die Bargeldversorgung, sollte es langfristig zu Stromausfällen kommen. Teil der Pläne sei auch eine mögliche Begrenzung der Summen, die Kunden von ihren Konten abheben könnten.
Banken und Sparkassen auf Stromausfälle vorbereitet
Banken und Sparkassen hätten Notfallpläne, die auf ihre individuelle Infrastruktur ausgerichtet sind, um einem regional und zeitlich begrenzten Stromausfall begegnen zu können, teilte der Branchendachverband Deutsche Kreditwirtschaft mit. "Für die Bargeldversorgung könnten zum Beispiel Notkassen oder auch andere Ausgabestellen eine mögliche Option sein."
Nach Erfahrungen der Bundesbank steigt in Krisenzeiten die Nachfrage der Menschen nach Scheinen und Münzen. "Immer wenn es kritisch wird, dann gehen die Menschen in Deutschland aufs Bargeld", berichtete Beermann mit Blick auf die Finanzkrise 2008 und jüngst die Corona-Krise. © dpa
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