Seit dem 1. Januar 2020 gibt es deutschlandweit eine sogenannte "Bonpflicht": Wer etwas einkauft – egal wie teuer – bekommt einen Kassenzettel. Das birgt gleich mehrere Probleme. Ein blauer Kassenzettel soll nun Abhilfe schaffen.

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Wer zuletzt zum Beispiel bei Edeka oder Netto war, hat sich nach dem Einkauf womöglich gewundert, dass der Kassenzettel blau-gräulich statt weiß war. Diese neuen Bons sollen kunden- und umweltfreundlicher sein als herkömmliche.

Diese beinhalten nämlich Farbentwickler, damit die Schrift beim Druckvorgang sichtbar wird. Dabei handelt es sich meist um Bisphenol: Früher wurde Bisphenol A eingesetzt, seit Anfang 2020 ist dies jedoch verboten, da es von der "European Chemicals Agency" (ECHA) als "besonders besorgniserregender Stoff" eingestuft wurde.

Nun verwenden Hersteller oft Bisphenol S. Dessen Auswirkungen auf den Körper sind allerdings noch nicht endgültig erforscht.

Da die Farbentwickler gesundheitsschädlich sein können, sollte der Kassenzettel, wenn möglich, nicht in Berührung mit Lebensmitteln kommen. Außerdem ist er aufgrund des Stoffes nicht recycelbar und darf nicht im Altpapier entsorgt werden.

Kassenzettel: Blaues Thermopapier hat viele Vorteile

Die neuen blauen Kassenzettel verzichten auf Farbentwickler, stattdessen wird die Schrift durch einen physikalischen Vorgang erzeugt, erklärt Edeka Südwest auf der Seite "zukunftsleben.de". Der Bon besteht aus mehreren Schichten, durch die Hitzeentwicklung beim Druck wird die oberste transparent und so kommt die darunterliegende schwarze Schicht zum Vorschein.

Das neue Thermopapier bringt weitere Vorteile mit sich: Der Kassenzettel ist laut Edeka lichtbeständiger, bleicht nicht so schnell aus, kann ganz unbedenklich mit Lebensmitteln in Kontakt kommen - und im Papiermüll entsorgt werden.

Verwendete Quellen:

  • Umwelt Bundesamt: "Fragen und Antworten zur Bonpflicht"
  • European Chemicals Agency: Bisphenol A
  • Deutsche Presse-Agentur: "Bonpflicht: Handel setzt auf umweltfreundlichere Kassenzettel"
  • zukunftsleben.de: "Blaue Kassenbons: So profitieren Umwelt und Kunden"
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