Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat angekündigt, kein Obst und Gemüse mehr zu verkaufen, das per Luftfracht nach Deutschland importiert wurde. Ein wichtiger Schritt, in anderen europäischen Ländern gilt das Flugverbot für exotische Produkte allerdings bereits seit Jahren.
In der Schweiz, Österreich, Schweden und zuletzt in den Niederlanden verzichtet Lidl bereits auf Flugobst- und Gemüse. Jetzt weitet der Discounter das Flugverbot auf Deutschland aus. Konkret heißt das, dass die mehr als 3.250 Lidl-Filialen hierzulande von nun an keine Frischwaren mehr anbieten, die bislang per Luftfracht importiert wurden. Der "Lebensmittelzeitung" sagte der Discounter, dass Flugware bereits in den letzten Jahren schrittweise reduziert worden sei: "Wir gehen nun den finalen Schritt".
Obwohl Flugware im Obst- und Gemüsesortiment nur einen kleinen Anteil des Lebensmittelhandels ausmacht, sind die Treibhausgase pro Tonnenkilometer beim Transport per Flugzeug aber um ein Vielfaches höher als per Schiff oder Lkw. Laut Experten beliefen sich die Werte auf das 27- bis 220-Fache.
Genaue Zahlen zum Obst- und Gemüseanteil, der von Lidl bisher per Luftfracht nach Deutschland importiert wurde, nannte der Discounter jedoch nicht.
Lidl: Flugverbot schon in anderen Ländern
Die Lebensmittelkette weist bereits Erfahrung mit dem Flugverbot für Obst und Gemüse in verschiedenen europäischen Auslandsmärkten auf. In der Schweiz hat der Discounter seit seinem Markteintritt im Jahr 2009 auf Luftfrachtware im Obst- und Gemüsesortiment verzichtet und später dieses Flugverbot auch auf frischen Fisch und Frischfleisch ausgedehnt. Im Jahr 2020 folgte die österreichische Landesgesellschaft, im Frühjahr 2022 Schweden, zuletzt im März 2023 Lidl Niederlande.
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Lidl selbst strebt laut eigenen Angaben eine Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit an und möchte seinen CO2-Fußabdruck weiter schmälern - ist aber auch nicht der einzige Discounter ohne Flugobst- und Gemüse. Nach eigenen Angaben importiert Aldi Nord in Deutschland schon immer ausschließlich auf dem See- und Landweg, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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