"Puppy Mills" werden die Welpenfabriken in den USA genannt. Tierschutzorganisationen befreien immer wieder Fellnasen aus diesen auf mehr als 10.000 geschätzten Zucht-Betrieben.
Als Ergebnis mehrerer Rettungsaktionen hat die "Humane Society of Missouri" (HSOM) 106 vernachlässigte Hunde und Welpen aus mehreren Welpenfabriken in Missouri befreit. 33 Vierbeiner rettete "HSOM" im Auftrag der "National Mill Dog Rescue" aus einer kommerziellen Zuchtanlage im Mittleren Westen. 38 vernachlässigte Hunde konnten in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsministerium von Missouri aus einem nicht lizenzierten Zuchtbetrieb befreit werden.
Alle Fellnasen kamen anschließend zum Hauptsitz von "HSOM" nach Macklind/Missouri. Das Alter der Tiere ist unterschiedlich, aber Tiermediziner stellten schnell fest, dass alle Vierbeiner an Mangelernährung und Hauterkrankungen litten.
Zu den geretteten Fellnasen gehören Boston Terrier, Cairn Terrier, Labrador Retriever und Yorkies. Nach vollständiger körperlicher und seelischer Genesung sollen Tierliebhaber den traumatisierten Fellnasen ein neues und liebevolles Zuhause schenken.
Bereits seit 1870 bietet die "Humane Society of Missouri" allen ausgesetzten, misshandelten oder vernachlässigten Tieren – egal ob groß oder klein – einen sicheren und fürsorglichen Zufluchtsort. Gleichzeitig wirkt die Tierschutzorganisation mit Bildungs-, Kastrations- und Sterilisationsprogrammen einer möglichen "Tier-Verwilderung" entgegen.
Zusätzlich bietet "HSOM" eine erstklassige, tierärztliche Versorgung und sorgt durch gezielte Adoptionen dafür, dass die vormals geschundenen Kreaturen permanente Zuneigung, Pflege und Aufmerksamkeit erfahren in einem neuen Zuhause. Auf ihrem Instagram-Kanal oder bei Facebook stellt die "HSOM" ihre vierbeinigen Schützlinge zukünftigen Hunde-Eltern ausführlich vor.
Welpenfabriken sind in den USA legal
Die "Human Society of the United States" (HSUS) schätzt, dass es in den USA mindestens 10.000 Welpenfabriken gibt. Die höchste Konzentration befindet sich im Mittleren Westen der USA. Der Bundesstaat Missouri hat die meisten solcher "Puppy Mills" ("Welpen-Mühlen", also Welpenfabriken) genannten Einrichtungen, gefolgt von Pennsylvania, Ohio und Upstate New York.
Welpenhandel ist in den USA nicht illegal, solange es sich um einen von der Behörde lizenzierten Betrieb handelt. In einer solchen "Welpen-Zuchtstätte" können legal Hunderte von Hunden ihr ganzes Leben lang im Käfig eingesperrt sein. Es gibt keine Obergrenze für die Menge der Fellnasen und auch keine "Wurf-Obergrenze". Der Betrieb muss nur nachweisen, dass die Tiere mit Wasser, Nahrung und Unterschlupf versorgt sind.
Tod in Welpenfabriken
Der Tod ist in den Welpenfabriken alltäglich. Die "HSUS" geht davon aus, dass jedes Jahr – Zuchttiere ausgenommen – bis zu 2 Millionen Fellnasen in den Käfigen der Welpenfabriken sterben. Entweder an unbehandelten Krankheiten, wie zum Beispiel der Parvovirose, oder wegen fehlender beziehungsweise nachlassender Profitabilität. Die "Ware Hund" wird in solchen Fällen dann oftmals vom Besitzer der Fabrik erschlagen, erschossen, ertränkt oder lebendig begraben.
Laut "National Pet Owner Survey" besitzen in den Vereinigten Staaten 70 Prozent der Haushalte ein Haustier, was insgesamt 90,5 Millionen Haushalten entspricht. Die Größe des US-Heimtiermarkts wird im Jahr 2023 auf 76,8 Milliarden US-Dollar geschätzt. Es leben fast 80 Millionen Hunde und 90 Millionen Katzen in US-amerikanischen Haushalten. Angesichts dieser gigantischen Nachfragen drehen sich die "Puppy Mills" unermüdlich und produzieren unablässig Nachschub für diesen riesigen Markt.
"Puppy Mills" Gesetz tritt Ende 2024 in New York in Kraft
Ab Dezember 2024 dürfen Zoohändler im Bundesstaat New York keine Hunde, Katzen oder Kaninchen mehr verkaufen. Das sieht das "Puppy Mills" Gesetz vor, das Gouverneurin Kathy Hochul bereits im Dezember 2022 unterzeichnet hatte. Mit diesem Gesetz soll die Lieferung von Tieren aus den Welpenfabriken (Welpen-Mühlen) ab dann unterbunden werden.
Stattdessen sollen Zoohandlungen eng mit Tierheimen, Auffangstationen und Tierschutzvereinen zusammenzuarbeiten, um zum Beispiel gerettete oder ausgesetzte Tiere zur Adoptionen anzubieten. Im Gegenzug dafür sollen die Händler Miete für die Nutzung der Räumlichkeiten für Adoptionen verlangen dürfen.
Nach Verabschiedung des Gesetzes schlossen sich Tierschützer aus den ganzen USA den markigen Worten des demokratischen Senator Michael Gianaris an: "Es ist eine Riesensache! New York gehört zu den größten Abnehmern und Profiteuren der ‚Puppy Mills‘. Und nun versuchen wir, diese Nachfrage direkt an der Quelle zu stoppen."
Nach der Verabschiedung des Gesetzes bis zu seinem Inkrafttreten werden zwei Jahre vergangen sein. Zu viel Zeit für Millionen von Fellnasen, die bis dahin elendig in ihren Käfigen oder Verschlägen elendig verstorben sein werden.
Besser haben es drei andere US-Bundesstaaten vorgemacht: Bereits 2017 verabschiedete Kalifornien als erster US-amerikanischer Bundesstaat ein ähnliches Gesetz. 2020 verbot Maryland den Verkauf von Hunden und Katzen in Zoohandlungen, ein Jahr später folgte Illinois. © Deine Tierwelt
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