Nach dem Skandal in Dänemark gibt es nun einen Tierschutzfall in Hamm: Dort hat das Ordnungsamt entschieden, dass ein Pferdezuchtbetrieb geräumt werden muss. Die Pferde sahen verwahrlost und abgemagert aus.

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Die Fotos erreichten das Ordnungsamt und dem Kreisveterinär. Sie zeigten Pferde, die abgemagert und verwahrlost waren. Und die zuständigen Mitarbeiter reagierten sofort: Sie fuhren direkt zu dem Zuchtbetrieb, bei dem die Bilder aufgenommen wurden. Was sie sahen, übertraf ihre schlimmen Erwartungen.

Die Mitarbeiter fanden etliche verwahrloste Pferde, die knöcheltief im eigenen Mist standen. Frische Einstreu gab es scheinbar schon länger nicht. Zwei Stuten standen die Fohlen in Boxen ohne Einstreu. Die Stuten waren ausgehungert, ihre Fohlen hatten Liegeschwielen durch den harten Boden. Dazu waren die Boxen im Stall dunkel, das Licht defekt.

Auch draußen waren die Zustände nicht besser: Einige junge Pferde standen auf einer Weide ohne Unterstand. Auch diese Tiere waren zu dünn. Die Wiese war abgegrast, dafür wuchs überall giftiges Jakobskreuzkraut.

Abgemagert: Jetzt droht ein Haltungsverbot

Für die Mitarbeiter des Amts stand fest: Hier muss sofort gehandelt werden. Und so wurden alle 28 Pferde noch am selben Tag beschlagnahmt und auf einen anderen Hof gebracht. Dort wurden sie tierärztlich untersucht. Das sei nötig, um den Zustand der aus Amtssicht gegebenen Verwahrlosung zu dokumentieren, so der Leiter des Ordnungsamtes zum Westfalen Anzeiger. Dem Eigentümer droht ein Haltungsverbot und möglicherweise sogar ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

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Nicht das einzige Drama in einem Zuchtstall: Erst vor wenigen Tagen hatten Polizisten in Dänemark auf einem Gestüt ein Massengrab entdeckt. 50 tote Pferde wurden dort verscharrt. Dazu untersuchten die Behörden rund 390 lebende Pferde auf dem Gestüt. Bei ihnen wurde eine größere Anzahl "unsachgemäßer Behandlung von Pferden gefunden". "Es wurden keine Pferde gefunden, bei denen die Bedingungen als grob rücksichtslos oder misshandelt eingestuft werden können", so die Behörden. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.  © Pferde.de

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