Der Filmtierpark Eschede in Niedersachsen beschreibt sich selbst als Kontaktzoo. Besucher können den Tieren dort ganz nah kommen. Das ist einem achtjährigen Jungen aber beinahe zum Verhängnis geworden. Als er Nahkontakt mit einem Wolf suchte, biss das Tier zu.

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Auf Tuchfühlung mit dem Lieblingstier zu gehen, klingt für viele Menschen nach einem tollen Erlebnis. Der Filmtierpark Eschede in Niedersachsen macht genau das möglich. In privaten "Tieraudienzen" können Besucher Löwen, Tigern, Leoparden und Wölfen ganz nah kommen.

Bei einem solchen Programmpunkt wurde ein achtjähriger Junge im Park jedoch von einem Wolf gebissen. Der junge Besucher hatte Kontakt zu dem Tier im Gehege aufgenommen, als der Wolf plötzlich zubiss und den Jungen im Brustbereich verletzte.

Wolf beißt Jungen im Tierpark

Das kräftige Tier schnappte zu und hinterließ eine Wunde an der Brust des Jungen. Das Opfer wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Dort stellte sich die Verletzung zum Glück leichter als befürchtet heraus. Nach einer ambulanten Versorgung der Bisswunde konnte der Junge zurück zu seinen Eltern, berichtet "t-online". Der Schock über den Angriff im Tierpark sitzt aber vermutlich noch tief.

Warum der Wolf den kleinen Besucher attackierte, ist bislang unklar. Das Tier hatte zuvor schon häufig Kontakt zu Menschen und war eigentlich friedlich. Die Ursache soll nun genauer untersucht werden. Wegen des Zwischenfalls, der deutlich schlimmer hätte ausgehen können, sind nun aber zahlreiche Tierschützer auf den Tierpark in Eschede aufmerksam geworden und äußern Kritik.

Betreiber in der Kritik

Das Angebot, mit dem Slogan "Ihre Lieblingstiere zum Anfassen", sei unhaltbar, finden einige Tierfreunde. Youtuber und Tieraktivist Robert Marc Lehmann fragt sich in einem extra zu dem Fall aufgenommenen Video, wie ein solches Angebot im Tierpark überhaupt genehmigt werden kann. Er kann nicht nachvollziehen, wie der zuständige Veterinär oder Amtstierarzt dem Nahkontakt zwischen einem Kind und einem Wolf zustimmen kann.

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Er fordert dazu auf, eine solche Zurschaustellung von Wildtieren nicht zu unterstützen. Zudem müsse das Angebot des Filmtierparks Eschede grundlegend geprüft werden. Das Konzept der Betreiber besteht darin, die eigentlich wilden Tiere von Geburt an im Park zu halten und an Menschen zu gewöhnen. Dadurch könnten Tiger, Löwen und Wölfe stressfrei mit Menschen in Kontakt treten und würden nicht zu Aggressionen neigen. Der Fall des achtjährigen Jungen stellt dieses Konzept infrage.  © Deine Tierwelt

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