Sie sind eine der ältesten Ponyrassen – und doch gelten sie heute als gefährdet. Dabei ist das gutmütigen und robusten Dartmoor Pony der perfekte Partner auf vier Hufen. pferde.de hat sieben spannende Fakten über die "Ponys für alle Fälle".

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In England gehört es einfach dazu – das Dartmoor Pony. Vor allem als Kinderpony ist es beliebt. Denn die Kleinen gelten als ganz besonders kinderfreundlich. Dazu gelten sie als vielseitig und sind Begleiter im Sport oft dabei. Denn die Ponys können gut springen und sind auch bei der Jagd gerne vorne dabei. Doch auch, wenn sie beliebt sind – ihre Zukunft ist ungewiss. Sie gelten heute als vom Aussterben bedrohte Haustierrasse. Weltweit soll es gerade mal noch 3.000 Dartmoor Ponys geben.

Wenn Du Dich für die "Ponys für alle Fälle" interessierst – hier kommt das etwas andere Rasseportrait.

1.) Dartmoor Pony: Hufabdrücke aus der Bronzezeit

Ihren Namen verdanken sie ihrer Heimat, dem Dartmoor im Süden Englands. Die mystische Landschaft ist berühmt – nicht nur für ihre wilde Moorlandschaft, sondern auch für viele prähistorische Sehenswürdigkeiten. Nirgendwo sonst in Großbritannien findet man so viele Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte wie im Dartmoor. Das zieht natürlich Archäologen an. Bei einer der Ausgrabungen wurden in den 1970er Jahren auch Hufabdrücke gefunden. Sie beweisen: Im Dartmoor gab es bereits in der Bronzezeit – also vor 3.500 Jahren – Ponys.

2.) Ein Bischof als "erster Chronist" der Rasse

Die offizielle Geschichte vom Dartmoor Pony beginnt im Jahr 1012 nach Christus. Genauer: Mit einem Testament. Denn im letzten Willen von Bischof Aelwold von Crediton erwähnte er auch seine Ponys. Sie waren nicht eingeritten und lebten wild im Dartmoor. Doch im Laufe der Jahrhunderte erkannten die Menschen, wie nützlich die "Kleinen" sind. Zwischen dem zwölften und 15. Jahrhundert wurden die Ponys zum Beispiel genutzt, um Zinn vom Moor in die Städte zu transportieren. Als der Zinn-Boom zu Ende ging, blieben vermutlich einige dieser Ponys übrig. Sie zogen durchs Moor – oder wurden von den Bauern als kleine Lastpferde eingesetzt.

Die Geschichte beginnt 1012 nach Christus.
Die Geschichte beginnt 1012 nach Christus. © Foto: unsplash.com/Andre Mouton (Symbolfoto)

3.) Tödlicher Erlass vom König

König Heinrich der VIII. war nicht nur für seine sechs Ehefrauen berüchtigt, von denen er zwei hinrichten ließ. Er mochte auch keine Ponys. Und so verfügte er im Jahr 1535, dass jede Person, die ihre Stuten zusammen mit "einem bekifften Pferd unter der Statur von 14 Handvoll" hielt, mit einer Geldstrafe von 40 Schilling belegt werden sollte. Kurz darauf verschärfte er die Vorgaben. Danach sollten alle Hengste unter 1,42 Metern und alle Stuten unter 1,31 Metern getötet werden. Das traf das ganze Land. Doch die Menschen im Dartmoor ließen sich nicht beeindrucken. Sie brauchten die kleinen, robusten Ponys – und so überlebten die "Kleinen".

4.) Vom Moor ins Bergwerk

Während der Kriege waren die Kleinen über die Jahrhunderte nicht interessant: Durch ihre Größe waren sie im Kampf eher ungeeignet. Doch das änderte sich mit der industriellen Revolution um 1750. Jetzt waren die zähen und robusten Ponys plötzlich heiß begehrt – für die Bergwerke. Dort leben sie unter Tage und zogen die schweren Loren. Später wurden die Dartmoor Ponys auch mit Shetland-Ponys gekreuzt, damit sie noch kräftiger und widerstandsfähiger wurden.

Vor allem nach dem 4. Juli 1838 wurden immer mehr Ponys eingesetzt. Damals kam es in einer Grube in Silkstone zu einem tragischen Unglück, bei dem 26 Kinder ertranken. Es folgte ein öffentlicher Aufschrei und ein Gesetz, das die Arbeit von Kindern und Frauen in den Bergwerken verbot. Stattdessen wurden mehr Ponys eingesetzt.

5.) Dartmoor Pony – mit Polo begann ihre Karriere

Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder andere Rassen eingekreuzt. Auch "Unfälle" gab es, denn immer wieder kam es vor, dass auch Araber und Berber in die Moore entliefen – und bei den Ponys ein neues Zuhause fanden. Für die Menschen im Dartmoor war eine gezielte Zucht lange nicht wichtig. Das änderte sich, als die zehnten Husaren aus Indien zurückkamen. Sie brachten eine neue Sportart mit: Polo. Dafür wurden kleine, wendige Ponys benötigt.

1893 wurde dann die "National Pony Society" gegründet, die einige Jahre als "Polo Pony Society" bekannt war. Kurz darauf wurden 1899 die Abschnitte "Mountain" und "Moorland" im "Polo Pony Stud Book" eröffnet. Damals wurde vereinbart, die Dartmoor-Registrierungen bei einem örtlichen Komitee entgegenzunehmen, das mit der Auswahl geeigneter Ponys beauftragt wurde. 1925 wurde schließlich die "Dartmoor Pony Society" gegründet. Grundsatz dieser Züchtervereinigung ist die Reinzucht, sodass 1957 das Stutbuch geschlossen wurde.

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6.) Auch König Charles ritt ein Dartmoor Pony

Die königliche Liebe zu den Kleinen aus Dartmoor begann mit Prinz Edward. Der spätere Edward VIII. hielt und züchtete Dartmoor-Ponys in der Nähe von Princetown, wo er sie mit arabischen Hengsten kreuzte, um ein feineres Polopony zu züchten. Auch König Charles saß früh im Sattel eines Dartmoor Ponys. 1954 wurde Queen Elizabeth das Pony Juniper von der "Dartmoor Pony Society" überreicht – als Geschenk für den damals sechs Jahre alten Prinz Charles.

König Charles ritt auch ein Dartmoor Pony.
König Charles ritt auch ein Dartmoor Pony. © Foto: unsplash.com/Markus Spiske (Symbolfoto)

7.) Pony als Logo fürs Dartmoor

In England ist das Dartmoor Pony nicht nur als Kinderpony besonders beliebt. Dort ist es als "Pony für alle Fälle" bekannt. Vor allem in seiner Heimat übernimmt es wichtige Aufgaben – als Landschaftspfleger. Denn die Kleinen haben einen Vorteil: Mit ihren etwas mehr als 200 Kilogramm sind sie Pferde-Leichtgewichte und hinterlassen auch in sensiblen Naturschutzgebieten kaum Spuren. Sie werden durch ihre Trittsicherheit auch auf steilen Flächen eingesetzt. Wie wichtig die Kleinen in ihrer Heimat heute sind, wurde 1951 klar: Damals wurde das Dartmoor zum Nationalpark erklärt – und das Pony als Logo ausgewählt.  © Pferde.de

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