Wer in Hamburg einen American Staffordshire Terrier hält, muss diesen stets mit Maulkorb und an der Leine ausführen. Das Hundegesetz, das sich hierbei auf die sogenannte Rasseliste stützt, soll nun überprüft werden. Ein Hundeführerschein könnte für die vermeintlich gefährlichen Hunde bald mehr Freiheit bedeuten.

Mehr zum Thema Haustiere

Das Hundegesetz in Hamburg gilt unter Haltern teilweise als besonders streng. Insbesondere die dort geltende Rasseliste wirkt veraltet. Diese besagt, dass Hunde bestimmter Rassen immer als gefährlich einzustufen sind und auch ein positiver Wesenstest nichts an Maulkorb- und Leinenpflicht verändert.

Die CDU will nun aber eine mögliche Änderung im Hamburger Hundegesetz prüfen lassen. Immer mehr Bewohner der Hansestadt sind in den vergangenen Jahren auf den Hund gekommen. Aktuell sind dort rund 105.000 Fellnasen registriert, Tendenz steigend.

Rasseliste in Hamburg veraltet?

In den Überlegungen der CDU-Politiker geht es in erster Linie um die sogenannte Rasseliste, die im Hamburger Hundegesetz verankert ist. Diese besagt, dass Vierbeiner der Rassen American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge mit diesen Rassen immer als gefährlich gelten. Für sie besteht stets Maulkorb- und Leinenpflicht, berichtet der "NDR".

Selbst wenn Halter mit diesen Hunden einen Wesenstest durchführen lassen, bei dem herauskommt, dass das Tier als ungefährlich und gutmütig eingestuft wird, führt das zu keinerlei Ausnahmen in der Haltung. Dieses strenge Gesetz führte die Hansestadt vor rund 20 Jahren ein, als ein Sechsjähriger in Wilhelmsburg von zwei Hunden der Rasseliste durch Bisse getötet worden war.

Fakten über Fakten: Mehr Wissen aus der Tierwelt
Du liebst exklusive Geschichten und spannende Ratgeber aus der Welt der Tiere? Stöbere jetzt im DeineTierwelt Magazin!

Hundeführerschein in der Diskussion

Die Rasseliste und das Hundegesetz gelten mittlerweile aber als veraltet. Einige andere Bundesländer, die ähnliche Listen eingeführt hatten, haben diese mittlerweile wieder abgeschafft. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben nämlich gezeigt, dass das Wesen eines Hundes nicht nur an der Rasse festgemacht werden könne. Die meisten Beißattacken des vergangenen Jahres gehen auf die Konten von Dackeln und Labradoren.

Ein Hundeführerschein könnte Freiheit bedeuten.
Ein Hundeführerschein könnte Freiheit bedeuten. © Foto: pexels.com/Nikola Čedíková (Symbolfoto)

Die Hamburger CDU will nun prüfen lassen, ob ein Hundeführerschein für Halter in der Hansestadt sinnvoll wäre. Niedersachsen hatte eine solche Prüfung eingeführt und damit die Halter mehr in die Pflicht genommen. Wer sich dort eine neue Fellnase zulegt, muss eine theoretische und praktische Prüfung bestehen. Zuletzt führte auch Bremen den Hundeführerschein ein. In Hamburg soll der Test für Halter frühestens im nächsten Jahr Pflicht werden.  © Deine Tierwelt

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.