Obwohl das isländische Fischereiministerium den kommerziellen Walfang vorübergehend aussetzte, wurde die Jagdsaison ab dem 1. September kurzfristig wieder erlaubt. Leonardo DiCaprio und Björk machten daraufhin öffentlich auf das Thema aufmerksam. Jetzt ist auch die Zahl der Wale bekannt, die dieses Jahr getötet wurden.
Island und der Walfang – es scheint ein stetes Auf und Ab zu sein. Am 20. Juni hatte die isländische Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir den diesjährigen Walfang vorübergehend ausgesetzt. Das bedeutete Aufatmen bei vielen Tierschützern.
Am 31. August kam dann die schockierende Nachricht: Die Fangflotten dürften ab dem 1. September wieder auslaufen und das für den Rest der Saison. Allerdings unter strengeren Anforderungen, was die Jagdausrüstung und Jagdmethoden anbelangt. Zudem sollte eine stärkere Aufsicht gegeben sein.
25 Finnwale wurden getötet
Die eigentliche Jagdsaison auf Wale in Island beginnt Mitte Juni und endet Mitte September. "Hvalur" ist das letzte isländische Unternehmen, das noch Jagd auf Wale macht. Kristjan Loftsson, Chef der Firma, erwähnte gegenüber der Zeitung "Morgunbladid", dass es dieses Jahr eine verkürzte Jagdsaison gegeben hätte, die insgesamt nur drei Wochen dauerte.
In dieser Zeit wurden 25 Finnwale getötet, darunter sogar ein ungeborenes Walkalb. Im Vergleich zum Vorjahr eine geringe Anzahl. Am Ende der Saison 2022 haben 148 Tiere ihr Leben geben müssen.
Die isländische Regierung ist sich scheinbar ziemlich unsicher, was den Umgang mit kommerziellem Walfang betrifft. In den Jahren 2019 bis 2021 durfte keine Jagd auf die Meeres-Giganten gemacht werden. Im darauffolgenden Jahr dann doch wieder. Im Februar 2022 ließ die Regierung aber verlauten, dass der Walfang ab 2024 gänzlich abgeschafft werde. Und dieses Jahr dann wieder ein Chaos.
Größen wie Leonardo DiCaprio und Björk setzen sich gegen Walfang ein
Der einzige bisherige Abnehmer des Fleisches war Japan. Seit das asiatische Land selbst wieder kommerziellen Walfang betreibt, ist die Nachfrage in Island quasi gen Null gegangen. Weniger als zwei Prozent der Einheimischen kauft das Fleisch der eindrucksvollen Giganten für den Verzehr. Ähnlich ist es bei den Touristen, die Nachfrage ist schwindend gering.
Norwegen, Japan und Island sind die letzten Länder, in denen noch aktiv Wale gefangen und getötet werden. Bekannte Tierschutzorganisationen sind nach wie vor fassungslos und machen sich immer wieder stark für das Thema.
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