Tierschützer der Organisation Animal Care e.V. haben vor einiger Zeit eine Welpenhändlerin in Hamburg gestellt. Die Frau soll illegal importierte Babyhunde verkauft haben. Jetzt beginnt der Prozess gegen die Angeklagte, der erneut zeigt, mit welch krimineller Energie die Händler agieren.

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Der illegale Welpenhandel nahm während der Corona-Pandemie an Fahrt auf und ist bislang kaum zu bremsen. Unaufhörlich werden in Osteuropa gezüchtete Welpen illegal nach Deutschland transportiert und hier zu hohen Preisen verkauft. Das Problem: Die Hunde sind häufig krank, wurden zu früh von ihren Müttern getrennt und leiden unter den kriminellen Machenschaften.

Die Mitglieder der Tierschutzorganisation Animal Care haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese kriminellen Strukturen aufzudecken und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Während ihrer Recherchen im Jahr 2020 stellten sie dabei eine 28-jährige Welpenhändlerin in Hamburg.

Welpenhändlerin verkaufte illegal Babyhunde

Illegal importierte Welpen sind in der Regel nicht geimpft, noch viel zu jung für den Verkauf und häufig krank. Nicht selten sterben sie in den ersten Wochen nach dem Verkauf. Zuvor versuchen die Händler mit allen Mitteln, so viel Profit wie möglich mit den Babyhunden zu machen. Dafür inserieren, täuschen die Käufer mit Fehlinformationen die Interessenten.

Das Geschäft basiert auf niedlichen Welpenfotos und falschen Angaben zur Herkunft und dem Alter der Hunde. Die Verkäufer täuschen vor, offizielle Dokumente für die Tiere zu haben. Im Verkaufsgespräch überwiegt dann aber oft die Begeisterung für die niedlichen Babyhunde und gesetzliche Vorschriften rücken schnell in den Hintergrund. Ein solches Geschäft betrieb auch eine 28-Jährige in Hamburg. Sie ging den Tierschützern der Organisation 2020 ins Netz.

Prozess zeigt kriminelle Kraft der Welpenmafia

Damals wurden die Mitglieder auf ein Inserat auf der Plattform "Ebay-Kleinanzeigen" aufmerksam. Zum Verkauf standen Yorkshire-Terrier-Welpen. Vor Ort bot die 28-Jährige den Tierschützern schließlich ein krankes Hündchen zum Kauf an. Die Vorsitzende der Tierschutzorganisation konnte die Verdächtige nach einer Verfolgungsjagd schließlich in einer Postfiliale stellen und brachte den Fall zur Anzeige.

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Jetzt beginnt der Prozess gegen die Welpenhändlerin vor dem Amtsgericht in Reinbek in Schleswig-Holstein. Der Prozess werde erneut zeigen, welche kriminellen Strukturen hinter der Welpenmafia stecken und mit welcher Skrupellosigkeit sie weiterhin Tierleid in Kauf nehmen, um Profit zu machen. Der Prozess sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die illegalen Händler und soll das Bewusstsein für dieses grausame Geschäft schärfen.  © Deine Tierwelt

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