Unbekannte haben auf einem Reiterhof in Bayern ein Pferd mit einer Peitsche misshandelt. Die Stute musste in die Klinik. Unglaublich: Zeugen berichten von drei Kindern in der Nähe des Reitstalls…
Was geht nur in diesen Menschen vor? Unbekannte haben in Ludwigsmoos (Bayern) ein Pferd auf einer Koppel verletzt. Die zwölfjährige Stute stand zusammen mit einem anderen Pferd auf der Koppel. Der Bereich war frei zugänglich, so die Polizei. Als der Besitzer abends zum Stall kam, fand er die verletzte Stute. Er brachte sie in eine Tierklinik.
Wie es zu den Verletzungen kam? "Aufgrund des Verletzungsbildes war eine sogenannte Longierpeitsche ursächlich", so die Polizei. "Diese lag ebenfalls auf einer Außenkoppel." Die Stute wurde sowohl am Vorderfuß als auch am Kopf verletzt. "Nach ersten Ermittlungen wurde das Pferd mit der Peitsche getrieben", so die Polizei der "Neuburger Zeitung" zufolge.
Stute wurde mit Peitsche über Koppel getrieben
Die mutmaßliche Tatwaffe wurde durch die Polizei spurentechnisch untersucht. Die Polizeiinspektion Neuburg ermittelt in diesem Zusammenhang wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz. Zeugen haben an dem Nachmittag drei Kinder zwischen acht und 13 Jahren im Bereich des Stalls gesehen. Es waren zwei Jungen und ein Mädchen. Einer der Jungen trug ein grünes T-Shirt und blaue Shorts. Das Mädchen hatte blonde Haare und trug ein rosa Kleid mit Blumen.
Die Polizei sucht weitere Zeugen. Wer hat am Dienstag, den 24. September, rund um den Reitstall in der Ludwigstraße etwas gesehen? Sachdienliche Hinweise hierzu nimmt die Polizeiinspektion Neuburg unter der Telefonnummer 08431 67110 entgegen.
Sogar Neid kann zu Taten führen…
Leider gibt es immer wieder Menschen, die Pferde brutal misshandeln. Erst vor kurzem wurde in Baden-Württemberg die Stute Pina auf einem Lebenshof so brutal misshandelt, dass sie ihren schweren Verletzungen erlag. "Pinas Verlust hinterlasst eine tiefe Wunde in unseren Herzen", postete die Familie auf "Instagram". "Ihre Sanftmut, Stärke und ihr tiefes Vertrauen machten sie zu einer treuen Begleiterin für viele von uns. Sie wird immer einen Ehrenplatz in unseren Erinnerungen haben – als treue Gefährtin, tapfere Kämpferin und liebenswürdige Seele."
Doch warum quälen Menschen Pferde? Die Motive können unterschiedlich sein, erklärt Alexandra Stupperich vom Expertenteam des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung. Angefangen bei Neid, zum Beispiel "Neid zwischen Reiterinnen und Reitern oder zwischen Züchtern". Manchmal gebe es auch Fälle von Nachbarschaftsstreitigkeiten, "bei denen die Täter generell etwas gegen Pferde oder den Reitstall haben".
Als weiteres Motiv sieht sie Mutproben unter Jugendlichen oder bei Gruppendelikten. Und: "Schließlich liegt bei manchen Tätern auch eine psycho-pathologische Veranlagung vor. Bei diesen unterscheidet man zwischen jenen, die eine sexuelle Neigung in Bezug auf Pferde haben, und solchen, die Spaß am Quälen und Töten haben." Die Fachbegriffe für diese Neigungen sind Zoophilie und Zoosadismus beziehungsweise Sadismus. Gerade diese Täter sollten nicht unterschätzt werden: Nicht selten sind das Quälen und Töten nur ein erster Schritt in der kriminellen Karriere. © Pferde.de
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