Die Bilder sind ergreifend: Ein Hund mit verbundenen Pfoten, die er sich in den Flammen verbrannt hat. Eine durstige Schildkröte, die aus einer Wasserflasche trinkt, Pferde, die aus einer Rauchwolke herausgeführt werden. Die Waldbrände in Griechenland zerstören die dortigen Lebensräume für Haus-, "Nutz"- und Wildtiere. Mittendrin: Die Tierschützer von "ANIMA" und "Animal Action Greece". Diplom-Biologin Birgit Braun von der "Aktionsgemeinschaft Artenschutz" erzählt in unserem Podcast von den emotionalen Rettungen.
Überall, wohin der Blick fällt: Zerstörung, loderne Flammen, nichts als Schutt und Asche. Der Geruch von Rauch brennt in der Nase, die Hitze brennt auf der Haut, das Feuer knistert in der Ferne. Doch dann raschelt etwas auf dem trockenen Boden. Eine Schildkröte kriecht langsam unter einem Felsen hervor!
Es sind Momente wie diese, die den Helfenden in Griechenland Hoffnung geben. Seit Juli sind im ganzen Land verteilt heftige Waldbrände ausgebrochen, die Rettungsteams sind im Dauereinsatz. Sie suchen überlebende Tiere, bringen Hunde, Katzen – unter ihnen auch viele Streuner – sowie Pferde, Esel und Schafe in Sicherheit.
Profis und Freiwillige im Einsatz bei Tierrettung
Auch Wildtiere wie Igel, Schildkröten und Vögel wie Gänsegeier und Mauersegler sind auf menschliche Hilfe angewiesen. Bei den Rettungen gehen die Helfer selbst ein hohes Risiko ein, denn viele Feuer sind weiter aktiv und die Rauchwolken nicht zu unterschätzen.
Doch die Retter wissen, was sie tun. Sie tun alles, um verletzte Tiere zu retten und Erste-Hilfe zu leisten. Seitdem die Feuer ausgebrochen sind, errichteten sie schnell Notfall-Tierkliniken, in denen die verletzten Tiere umgehend behandelt werden können.
Neben den professionellen Tierrettenden und Tierärzten sind aber auch freiwillige Helfende im Einsatz. Unter Anleitung von Fachpersonal machen auch sie sich auf die Suche und bergen fleißig Tiere. Dabei haben die Anwohnenden teilweise selbst gerade erst ihre Häuser und damit ihr Hab und Gut in den Flammen verloren.
Emotionale Schicksale: Dammhirsch überlebt als einziger aus Herde Der Evros-Waldbrand, Europas tödlichster Waldbrand, soll laut "Reuters" mindestens 77.000 Hektar Fläche zerstört haben – das ist vergleichbar mit ungefähr 108 Fußballfeldern. Zehntausende Menschen mussten vor den Waldbränden fliehen, viele von ihnen sahen sich gezwungen, ihre Tiere zurückzulassen. Diejenigen, die die Stellung halten, kämpfen.
So wie der Dammhirsch auf Rhodos, von dem Birgit Braun, Diplom-Biologin und Geschäftsführerin der "Aktionsgemeinschaft Artenschutz" (AGA) in unserer aktuellen Podcastfolge erzählt. Dieser Dammhirsch war der einzige, der aus seiner Herde überlebte. Er konnte sich noch in einen Hotelpool retten, verletzte sich in seinem Überlebenskampf aber die Vorderbeine.
Die "AGA" arbeitet seit Jahren mit lokalen Partnern wie "Animal Action Greece" und "ANIMA" zusammen, hat schnell finanzielle Soforthilfen organisiert. Braun weiß, wie intensiv die Versorgung der Tiere ist. Mehr als 800 Mauersegler von der Insel Kreta müssen aufgepeppelt werden. In der Wildtierstation befinden sich zudem über 300 Landschildkröten, zehn Igel, eindutzend Eidechsen und Schlangen und fast 100 Falken.
Was passiert mit den geretteten Tieren?
Ziel ist es, die Haustiere wie Hunde und Katzen wieder mit ihren Haltern zu vereinen. Das klappe relativ gut und schnell über die sozialen Medien, sagt Braun. Wildtiere sollen, wenn möglich, wieder ausgewildert werden. Ob und wie gut das gelingt, hänge von Tierart, dem Alter der Tiere, der Jahreszeit, der Verfassung der Tiere und ob genug Futter im Lebensraum vorhanden ist, ab. Für einige gerettete Störche muss es beispielsweise die richtige Zeit sein, um wieder losfliegen zu können.
Wie Du helfen kannst
Du möchtest die Helfenden vor Ort mit einer Spende an die "AGA" unterstützen? Das kannst Du hier unter diesem Spendenlink tun oder Du überweist den gewünschten Betrag an das Spendenkonto der "AGA": IBAN: DE25 6045 0050 0009 9129 00, SOLA DE S1 LBG, bei der Kreissparkasse Ludwigsburg und dem Spendenstichwort "Tiernotrettung".
Finanzielle Hilfe wird gebraucht, um Futter, Medikamente, Verbandsmaterial, Fahrzeuge und Transportmittel, sowie Hilfskräfte zu bezahlen. Mit 20 Euro können Notfall-Medikamente und Bandagen gekauft werden, um die Brandwunden eines Hundes, einer Katze oder eines Wildtiers zu versorgen. 50 Euro helfen, Notfall-Kliniken zu errichten, um verletzte Tiere schnell behandeln zu können. Und mit 100 Euro finanzierst Du die Kosten der Pflege inklusive Medikamente und Futter eines Tieres für eine Woche. © Deine Tierwelt
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