Menschen unter 30 Jahren sehen sich immer wieder mit Vorurteilen über die Generation Z konfrontiert. Doch entgegen der Klischees, stehen sie Urlaub kritischer gegenüber als ältere Arbeitnehmer, wie eine Studie verdeutlicht.

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Sie sind faul, nicht engagiert und ihre Work-Life-Balance steht für sie immer an erster Stelle. Vor allem in der Arbeitswelt gibt es so einige Klischees, mit der sich die Generation Z herumschlagen muss. Aber erfüllen die jungen Männer und Frauen wirklich die Vorurteile, die einige über sie haben? Beim Thema Urlaub jedenfalls nicht. Das geht aus der Vacation Deprivation-Studie von Expedia hervor.

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Gen Z nimmt weniger Urlaub als Babyboomer

Aus einer Umfrage geht zwar hervor, dass die Gen Z (Geburtenjahrgänge 1995 bis 2006) zwar im Schnitt sogar einen halben Tag mehr Jahresurlaub als Babyboomer (Geburtenjahrgänge 1946 bis 1964) haben – dennoch nahm die ältere Generation im vergangenen Jahr mehr Urlaub. In Deutschland ließ die Gen Z vier Urlaubstage ungenutzt, bei den Boomern blieben am Ende noch 2,5 Urlaubstage übrig.

Information zur Studie

  • Für die Vacation Deprivation-Studie von Expedia werden jährlich Urlaubsgewohnheiten und Work-Life-Balance von Arbeitnehmenden weltweit untersucht.
  • Die aktuelle Umfrage wurde unter 11.580 Befragten in Nordamerika, in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum vom 26. März bis 3. April 2023 von HarrisX Research Partners im Auftrag von Expedia durchgeführt.
  • In Deutschland wurden 1.004 Erwachsene befragt. Die Studie ist nicht repräsentativ.

Der Trend zeigt sich nicht ausschließlich in Deutschland. Vielmehr handelt es sich laut der Studie um ein internationales Phänomen. Weltweit hatten Babyboomer im Schnitt noch 1,8 Urlaubstage übrig, die Gen Z 2,6.

Verzicht auf Urlaub wegen Schuldgefühlen und Fomo

Vor allem zwei Gründe halten jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon ab, sich mehr Urlaubstage zu nehmen. Zum einen ist das laut der Studie die Angst davor, etwas zu verpassen – auch bekannt als "fear of missing out", kurz Fomo. Unter der Gen Z in Deutschland gab rund jeder Zweite (51 Prozent) an, zu befürchten, dass auf der Arbeit wichtige Entscheidungen gefällt oder Kollegen bevorzugt werden, wenn man im Urlaub ist. Boomer sehen das entspannter: Gerade einmal 16 Prozent von ihnen teilen diese Befürchtung.

Schuldgefühle sind der zweite große Grund, weshalb die Gen Z weniger Urlaub nimmt als erlaubt. Fast die Hälfte (47 Prozent) fühlen sich laut der Befragung schlecht, weil Kollegen in ihrer Abwesenheit eigene Aufgaben übernehmen müssen. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu Arbeitnehmern, die Ende 50 und älter sind: Von ihnen gaben erneut 16 Prozent an, im Urlaub ein schlechtes Gewissen zu haben.

Was der Gen Z ebenfalls deutlich schwerer fällt als älteren Arbeitnehmern: nach Urlaub fragen. Rund dreimal so viele Arbeitnehmende der Gen Z wie Babyboomer hätten das Gefühl, sich für ihre Urlaubsanfragen entschuldigen zu müssen, heißt es in der Studie. Und: Gerade einmal die Hälfte der jungen Erwachsenen (49 Prozent) sieht Urlaub als ein Grundrecht an, bei älteren Arbeitnehmern sind es immerhin 70 Prozent.

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