Der warme Föhnwind bringt im Winter milde Temperaturen und Sonne in Gebirgen. Allerdings soll der Fallwind auch Symptome der Wetterfühligkeit, wie beispielsweise Kopfschmerzen bringen. Ist da etwas dran?

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Vorab: Hier geht es nicht um den Föhn für deine Haare. "Föhn" bezeichnet auch ein besonders in den Alpen bekanntes Wetterphänomen. Auch an anderen Gebirgen sorgt dieser Fallwind für warme Temperaturen, besonders in den Wintermonaten.

Laut Volksmund soll der Föhn jedoch auch Schuld an Kopfschmerzen und Nervosität sein. Typische Symptome von Wetterfühligkeit. Aber stimmt das tatsächlich? Wie der Föhn entsteht, wo er häufig vorkommt und ob er tatsächlich zu Kopfschmerzen und Ähnlichem führen kann, verraten wir dir in diesem Artikel.

Föhnwind – was ist das?

Ursprünglich bezeichnete Föhn einen warmen, trockenen und abwärts wehenden Wind. Dieser ist besonders häufig an der Alpennordseite anzutreffen und sorgt dort besonders im Winter für zu hohe Temperaturen für die Jahreszeit.

Heute wird das Wort "Föhn" allgemein für alle Winde verwendet, welche laut dem Deutschen Wetterdienst die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Der Wind überströmt ein Gebirge.
  • Beim Überströmen des Gebirges ist der Wind an der Leeseite abwärts gerichtet.
  • Mit diesen abwärts gerichteten Bewegungen geht ein starker Anstieg der Temperaturen einher.
  • An der Luvseite der Berge wiederum kommt es zum Stau der Luftmassen: Es entstehen aufwärts gerichtete Bewegungen des Windes, die mit Wolken und Niederschlag einhergehen.
  • Auf den Gipfeln der betreffenden Berge herrscht extrem starker Wind, sogenannter "Föhnsturm".
  • Über den Gebirgen sind zudem oft linsenförmige Wolken zu sehen.

Ganz simpel erklärt: Wenn Luftmassen ein Gebirge überqueren, kühlen sie sich beim Aufsteigen auf einer Seite stark ab und erwärmen sich beim Absinken auf der anderen Seite extrem schnell wieder. Wolken und Nebelschwaden bleiben beim Aufstieg der Luft auf der Vorderseite der Gebirge hängen und das Wetter ist daher auf der Rückseite, wo der Föhnwind herabsinkt, meist sonnig und trocken.

Solche Winde kommen beispielsweise auch in den Mittelgebirgen Deutschlands vor.

Wo gibt es in Deutschland Föhnwind?

Der Föhn tritt meist direkt in den Alpenregionen auf und bringt im Winter manchmal bis zu 20 Grad Celsius in die Föhntäler. Ganz selten jedoch schafft es der Föhn bis nach München und bringt Sonnenschein, warme Luft und klare Sicht. Bei solchen Wetterverhältnissen kann man sogar von München bis zu den hundert Kilometer entfernten Alpen sehen.

Auch in den Mittelgebirgen Deutschlands kann Föhn entstehen: Beispielsweise auf der Nordseite von Eifel und Bergischen Land, aber auch im Sauerland oder im Harz kommt der warme Fallwind vor. Jedoch gibt es lokale Unterschiede in der Bezeichnung des Windes. Nicht überall heißt er "Föhn".

Führt Föhn zu Kopfschmerzen?

Etwa 50 % der Deutschen sind laut Umfragen wetterfühlig. Das bedeutet, dass diese Menschen auf Änderung des Wetters, zum Beispiel mit Müdigkeit, Unlust, Nervosität oder Kopfschmerzen reagieren können.

Der Föhn bringt oft eine Veränderung der Wetterlage mit sich. Die Luft meist trockener und wärmer und die Sonne scheint plötzlich. Für wetterfühlige Personen kann dieser Wetterumschwung eine Belastung sein. Die Annahme, dass der Föhnwind direkt zu solchen Befindlichkeitsstörungen führen kann, ist allerdings umstritten und nicht wissenschaftlich belegt. Wahrscheinlicher ist, dass es die begleitenden Wetterumschwünge sind, die Betroffenen Probleme bereiten. Nicht aber der Wind selbst. Die genauen Zusammenhänge zwischen Föhn und Wetterfühligkeit sind aber noch nicht ausreichend geklärt.

Was tun gegen Wetterfühligkeit?

Die Hälfte der Deutschen klagt über körperliche Beschwerden bei Wetterumschwüngen. Besonders ältere Menschen sind betroffen, da ihr Kreislauf sich nicht mehr so gut an Veränderungen der Umwelt anpassen kann. Typische Symptome von Wetterfühligkeit können sein:

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Gelenkbeschwerden
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Schlafstörungen
  • Schwindel

Die genauen Zusammenhänge zwischen Wetter und körperlichem Befinden sind noch nicht genau geklärt. Dennoch gibt es einige Tipps gegen Wetterfühligkeit, die sich in der Praxis bewährt haben und dir bei solchen Beschwerden unter Umständen helfen können:

1. Bewege dich draußen

Bewegung an der frischen Luft kann deinem Körper helfen, besser mit natürlichen Wechseln von Umweltbedingungen umzugehen.

2. Trinke genug

Flüssigkeitsmangel kann zu körperlichen Beschwerden führen oder auch Probleme verstärken, die auch ein Wetterfühligkeit auftreten. Trinke daher mindestens 1,5 Liter Wasser oder zuckerfreie Getränke am Tag. Wenn es heiß ist oder du viel schwitzt, sollte es sogar noch mehr sein.

3. Treibe regelmäßig Sport

Besonders Ausdauersportarten wie Schwimmen und Radfahren stärken dein Herz-Kreislauf-System und helfen so deinem Körper, besser mit externen Belastungen wie Wetterumschwüngen umzugehen. Wenn du deine regelmäßigen Trainingseinheiten an der frischen Luft absolviert, schlägst du sogar zwei Fliegen mit einer Klappe (siehe Punkt Eins).

4. Achte auf ausreichend Schlaf

Genug Schlaf ist wichtig, damit dein Körper besser mit Belastungen umgehen kann. Es ist daher anzunehmen, dass ausreichend Schlaf dir auch helfen kann, Wetterumschwünge und die damit einhergehenden Symptome besser zu verkraften.

5. Härte dich gegen Temperaturschwankungen ab

Deinen Körper an starke Temperaturschwankungen zu gewöhnen, kann ebenfalls gegen Wetterfühligkeit helfen: Wechselduschen, Saunagänge und Kneippsche Anwendungen sind Methoden, die du gern einmal ausprobieren kannst.

Übrigens: Der Deutsche Wetterdienst stellt regelmäßig das lokale Biowetter. Das ist eine Wettervorhersage mit Hinweisen auf eventuell auftretende Befindlichkeitsstörungen bei wetterfühligen Personen. Schau bei Bedarf gern einmal in deine lokalen Meldungen zum Biowetter.

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