Ab 2025 wird die Einreise nach Großbritannien für Europäer deutlich erschwert. EU-Bürger sowie Reisende aus anderen visumfreien Ländern müssen dann eine elektronische Reisegenehmigung (ETA) beantragen.
Wer nach England, Schottland, Wales oder Nordirland reisen will, wird sich das in Zukunft zweimal überlegen. Für Touristen, Geschäftsreisende oder Studierende aus Europa, die einen Aufenthalt von bis zu sechs Monaten planen, wird eine sogenannte ETA Pflicht. Das geht aus der Website der britischen Regierung hervor. Die Regelung soll ab dem 2. April 2025 gelten.
Von der neuen Regelung sind vor allem EU-Bürger betroffen, die zuvor ohne Visum und zusätzliche Genehmigung nach Großbritannien einreisen konnten. Betroffen sind auch Staatsangehörige anderer Länder, die bisher ohne Visum in das Vereinigte Königreich reisen durften, darunter auch Reisende aus Australien und Kanada. Für britische und irische Staatsangehörige ändert sich hingegen nichts.
Was ist die ETA und wie funktioniert sie?
Die elektronische Reisegenehmigung (ETA) ist ein digitales Dokument, das vor der Reise online beantragt werden muss. Der Antrag ist für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren gültig und kostet etwa 10 Pfund (umgerechnet rund 12 Euro). Während dieses Zeitraums können Reisende mehrmals nach Großbritannien einreisen, sofern ihre Aufenthalte jeweils sechs Monate nicht überschreiten. Die Beantragung erfolgt über eine Online-Plattform, bei der grundlegende persönliche Informationen und Reisepassdaten angegeben werden müssen.
Die Bearbeitung der ETA soll schnell erfolgen, in den meisten Fällen innerhalb von drei Werktagen. In Ausnahmefällen, etwa bei Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, kann der Antrag abgelehnt werden. Eine Reise nach Großbritannien ohne genehmigte ETA führt zur Verweigerung der Einreise am Flughafen oder Grenzübergang.
Warum wird die ETA eingeführt?
Großbritannien verfolgt mit der ETA-Einführung mehrere Ziele. Zum einen soll die Kontrolle über die Einreise verbessert werden, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren. Zum anderen ist es eine logische Folge der geänderten politischen Lage nach dem Brexit. Mit dem Austritt aus der EU hat das Vereinigte Königreich auch den Zugang zu den gemeinsamen Datenbanken und Sicherheitsabkommen der EU verloren. Durch das neue System können Reisende im Vorfeld besser überprüft und potenziell unerwünschte Personen ferngehalten werden.
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Für Menschen aus den sogenannten Golfstaaten (Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate) gilt die Pflicht bereits. Für alle anderen Nationalitäten und Nicht-Europäer tritt sie am 8. Januar 2025 in Kraft.
Auswirkungen auf die Reiseplanung
Für Reisende aus Europa bedeutet die Einführung der ETA, dass sie sich rechtzeitig vor ihrem geplanten Aufenthalt um die Genehmigung kümmern müssen. Insbesondere für kurzfristige Reisen könnte dies zusätzliche Planung erfordern. Außerdem müssen sich Reisende darauf einstellen, dass ohne gültige ETA eine Einreise ins Vereinigte Königreich nicht mehr möglich ist, was zu erheblichen Einschränkungen führen kann. Europäer sollten mit zusätzlichen Formalitäten rechnen und ihre Reiseplanung entsprechend anpassen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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