Pössl bringt mit dem Roadstar X seinen ersten Campingbus auf dem knapp 6 Meter langen Mercedes Sprinter. Den Allrad-Campervan gibt es als identisches Fahrzeug von der Pössl-Tochtermarke Clever. Wir haben alle Details und Bilder zum neuen Campingbus.
Pössl bringt in Zusammenarbeit mit Clever einen Allrad-Campervan unter 100.000 Euro. Nicht weniger als ein Mercedes-Benz Sprinter dient als Basis für den neuen 4x4-Camper im Portfolio beider Marken.
Bei Pössl bekommt er den Namen Roadstar X, bei Clever heißt er Aventuro 600. Die Entwicklung des neuen Campingbusses fand bei Clever statt. Auch Weinsberg hat kürzlich einen Sprinter-Campervan vorgestellt. Hier geht es zur Premiere des Xpedition.
Bett-Verlängerung ist elektrisch ausfahrbar
Highlight des neuen Pössl Roadstar X bzw. Clever Aventuro 600 ist das Querbett im Heck. Da der Mercedes Sprinter schmaler ist als etwa der Fiat Ducato, ist im Pössl-/Clever-Campingbus auf der Fahrerseite ein elektrischer Slide-Out integriert, um auf eine komfortable Liegelänge zu kommen.
Der rollengelagerte Slide-Out, eine Eigenkonstruktion von Clever, wird über einen Taster im Küchenbereich gesteuert. Der Slide-Out fährt auf der Fahrerseite um ca. 30 Zentimeter nach außen, dadurch entsteht ein Querbett mit einer Liegelänge von 2,08 m.
Die Breite des Bettes beträgt 1,45 m, im Slide-Out-Bereich, wo sich beim Schlafen die Füße befinden, ist das Bett mit 1,15 m etwas schmaler. Gut zu wissen: der Slide-Out ist mehrfach abgedichtet und kann bei Problemen mit der Elektrik manuell aus- bzw. eingefahren werden.
Stauraum und Design
Über dem Querbett, das aus 3 Matratzenteilen besteht, befinden sich 4 Hängeschränke, 2 auf der linken und 2 auf der rechten Fahrzeugseite.
Beim Möbelbau haben die Ingenieure und Ingenieurinnen Wert auf Robustheit gelegt, optisch kommen die Oberflächen in einer Mischung aus hellem Braun mit Holzmaserungen und einem Anthrazit-Ton. Die Innenwände sind stoffkaschiert, was der Verkleidung eine angenehme Haptik verleiht.
Küche mit besonderer Aufteilung und Bad mit Rolltür
Die Küche ist, Campingbus-typisch, mit einem Zweiflammen-Kocher ausgestattet, rechts daneben hat das Spülbecken seinen Platz. Der 70-Liter-Kühlschrank befindet sich an der Schiebetüre, ist beidseitig angeschlagen und damit von außen und innen gut zu öffnen. Die Küchenoberfläche besitzt eine robuste HPL-Beschichtung.
Eine Arbeitsflächenerweiterung ist ebenfalls vorhanden. Die ist, aufgrund der Position des Kühlschranks, nicht wie in vielen anderen Campingbussen seitlich angebracht, sondern wird vor dem Küchenblock in den Durchgang zum Bad geklappt. Als Stauraum stehen unterhalb der Küchenarbeitsplatte 3 Schubladen und ein Unterschrank zur Verfügung, über der Küchenzeile sind 2 Hängeschränke angebracht.
Ins Bad gelangt man durch eine Rolltüre. Hier befindet sich auf der linken Seite eine Waschschüssel, die auf einem Unterschrank aufgesetzt ist, darüber ein Hängeschrank mit einer Spiegelfront davor. Für die Dusche gibt es eine separate Armatur, ein Vorhang ist beim Duschen laut Hersteller nicht nötig.
Sitzgruppe mit schwebendem Tisch
An der Sitzgruppe kommt ein freischwebender Tisch ohne störendes Bein zum Einsatz. Nachteil der Konstruktion: Die Tischplatte ist nicht ganz so stabil wie mit einem Bein. Eine Tischplattenerweiterung gibt es nicht, vom Beifahrersitz aus ist der Zugriff auf den Tisch dadurch etwas unkomfortabel.
Bei der Sitzmöglichkeit gegenüber von Fahrer- und Beifahrersitz sind mehrere Varianten möglich: 1 Loungesitz mit verstellbarem Polster, aber ohne Gurtmöglichkeit, 1 Einzelsitz mit Gurt, sowie 2 Einzelsitze. Auch eine Version als reiner Zweisitzer, also nur mit drehbarem Fahrer- und Beifahrersitz, ist möglich.
In Serie kommt der neue Campingbus von Pössl und Clever mit einer Polsterung in einem Leder-Stoff-Mix, eine Komplettleder-Polsterung ist optional erhältlich. Über der Sitzgruppe sind seitlich 3 Hängeschränke angebracht, außerdem gibt es ein Bodenfach, in das nicht allzu hohe Gegenstände passen. Man habe einen sehr robusten Möbelbau gewählt, heißt es beim Entwickler, was zum angepielten Einsatzgebiet abseits asphaltierter Straßen passt.
Bordtechnik
Zur Bordtechnik: der neue Kastenwagen von Pössl und Clever ist in Serie mit einer 100-Ah-Lithiumbatterie ausgestattet. Eine Truma-6-Dieselheizung mit Elektroheizfunktion ist ebenso mit an Bord wie ein 100-Liter-Frischwassertank und ein beheizter Abwassertank.
In den Gaskasten, der hinten an der Fahrerseite angebracht ist, passen zwei 5-kg-Flaschen. Zum Laden von Elektrogeräten stehen an verschiedenen Stellen USB-Ports zur Verfügung – unter anderem an der Sitzgruppe, über dem Kühlschrank und an den Lampen im Bettenbereich. Optional ist eine USB-C-Steckdose mit 100 Watt Leistung ab Werk erhältlich, an der beispielsweise ein Laptop ohne Wechselrichter geladen werden kann.
Ausstattung und Versionen des Campers
Zur weiteren Sonderausstattung ab Werk zählen unter anderem ein Autark-Paket mit Solaranlage, großer Lithium-Batterie und einem Wechselrichter. Ebenfalls erhältlich ist eine Außendusche sowie eine Maxxfan-Deluxe-Dachhaube mit eingebautem Ventilator.
Sowohl der Pössl Roadstar X als auch der Clever Aventuro 600 werden im Clever-Werk in Ungarn gebaut. In einer auf 60 Fahrzeuge begrenzten First Edition kommen Roadstar X bzw. Aventuro 600 auf dem Mercedes Sprinter mit 190 PS, Automatikgetriebe und Allradantrieb. Eine Rückfahrkamera ist ebenso enthalten wie LED-Scheinwerfer und verschiedene Assistenzsysteme. Das Leergewicht des Fahrzeugs soll laut Hersteller bei 3.070 Kilogramm liegen.
Der Preis für die "First Edition" beträgt für die Variante mit 3 Sitzmöglichkeiten 99.900 Euro, für den Zweisitzer 98.900 Euro. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es eine Version auf dem heckgetriebenen Sprinter geben. Die trägt bei Pössl dann den Namen Roadstar – ohne das X am Ende.
Vor- und Nachteile
(+) Top Angebot für einen ausgebauten Sprinter.
(+) Ausgewogenes Konzept zwischen Einsatzgebiet und Interieurausstattung.
Daten Pössl Roadstar X
- Basisfahrzeug: Mercedes-Benz Sprinter, 190 PS
- Schlaf-/Sitzplätze: 2/2 (bis 3)
- Preis: ab 98.900 Euro
© Promobil
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