Auch 2024 fand unser alljährlicher Lesertag statt. 14 Leserinnen und Leser aus ganz Deutschland haben dabei erfahren, wie unsere Redaktion arbeitet – und wir von unseren Gästen, was wir in unserer Berichterstattung noch besser machen können.
Es ist Donnerstagmorgen, ein kühler Herbsttag Ende November. Im Foyer unseres Redaktionsgebäudes in München erwarten wir unsere Gäste: 14 Leserinnen und Leser haben sich auf den Weg gemacht, um am Lesertag einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Die Gruppe ist so vielfältig wie unsere Leserschaft: Die jüngste Teilnehmerin ist 25 Jahre alt, die älteste 71; unsere Gäste kommen aus Hamburg, München, Essen oder Magdeburg; manche lesen uns sporadisch, manche mehrmals am Tag. Und: Es sind genauso viele Leserinnen wie Leser – das ist uns bei der Auswahl wichtig.
Ein erster Austausch: Begrüßung und Vorstellung
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gibt unser Chefredakteur Thomas Rebbe Einblicke in den Redaktionsalltag: Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Wie wählen wir die Themen aus, über die wir berichten? Und vor allem: Wie gehen wir mit dem Feedback unserer Leserinnen und Leser um? Robert Gollnik ist einer der Teilnehmer des Lesertages. Im Nachhinein schreibt er uns über diesen Vortrag: "Spannend war zudem zu erfahren, wie Nachrichten und Artikel entstehen und dass stets möglichst auf Neutralität und Anspruch Wert gelegt wird."
Der erste Workshop: Was gefällt, was fehlt unseren Lesern?
Nach dieser Einführung steht der erste Workshop an. Die Fragen, die wir stellen, sind einfach, aber entscheidend: Was gefällt unseren Lesern an unserem Nachrichtenangebot? Was stört sie? Und welche Themen vermissen sie? Lebhaft und direkt gestaltet sich der Austausch, unsere Gäste teilen uns einerseits mit, was sie an unserem Nachrichtenangebot schätzen: etwa die Aktualität, die bunte Mischung an Themen, Transparenz und Neutralität. Und andererseits eben auch, was sie nicht gut finden: Einige stören sich an (zu vielen) Rechtschreibfehlern, andere empfinden die Auswahl der Nachrichten als zu negativ oder haben Schwierigkeiten, Beiträge auf unserem Portal wiederzufinden. Auch mehr unterschiedliche Perspektiven zu politischen Themen wünschen sich einige Teilnehmer.
Jeder hat die Möglichkeit, seine Meinung einzubringen. Schnell zeigt sich: Die Teilnehmer scheuen sich nicht, uns deutlich zu machen, was wir verbessern können. Das bestätigt später auch Robert Gollnik: "Man hat sich getraut, kritische Meinungen zu äußern, die stets konstruktiv und offen aufgenommen wurden." Es ist dieser Dialog, der uns wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung unserer Arbeit liefert. Die Ergebnisse des Workshops – sowohl die Kritik als auch die vielen Ideen – begleiten uns weiter und fließen in unsere zukünftige Arbeit ein.
Hinter den Kulissen: Einblicke in die Redaktion
Der Höhepunkt des Tages folgt schließlich mit einem ganz besonderen Einblick: dem Rundgang durch unsere Redaktion. Mit neugierigen Blicken und vielen Fragen folgen die Leser unserem Chefredakteur Thomas Rebbe durch den Newsroom – so nennt man den zentralen Arbeitsbereich einer Redaktion, in dem die journalistische Arbeit koordiniert und Inhalte geplant werden.
Danach nehmen die Besucher des Lesertags an der täglichen Redaktionskonferenz teil. Hier können die Gäste miterleben, wie unser Team zusammensitzt, die Top-Themen des Tages bespricht und auch das Feedback unserer Leserinnen und Leser, deren Lob und Kritik, gemeinsam diskutiert. Im Rückblick auf den Lesertag beschreibt Robert Gollnik die Führung durch die Redaktion und die Teilnahme an der Konferenz als "besonders interessant und spannend".
Veronika Wanschura ist dieses Jahr ebenfalls beim Lesertag zu Gast. Sie schildert eine Einschätzung, die uns häufig begegnet: dass unsere Leserinnen und Leser überrascht sind, wie groß unsere Redaktion mittlerweile ist.
"Auch wenn mir natürlich vorher bewusst war, dass Sie als Menschen hinter den News stehen (und keine Künstliche Intelligenz)", schreibt sie uns nach dem Lesertag, "so war es schön zu sehen, wie viele Menschen es sind. Menschen 'wie du und ich'. [...] Menschen, die tagtäglich die 'Leserbriefe' anderer Menschen lesen, sehr ernst nehmen und als Feedback in ihre weitere redaktionelle Arbeit einfließen lassen."
Dass auf das Feedback unserer Leserinnen und Leser in unserer Redaktion so viel Wert gelegt wird, beeindruckt viele Gäste. Und gleichzeitig verknüpfen sie es mit dem Hinweis, dass dies in unserer täglichen Berichterstattung bislang noch zu wenig sichtbar ist. Auch daran möchten wir arbeiten.
Workshops: Kreativer Austausch und neue Impulse
Nach einer Mittagspause sind die Leser in zwei Gruppen eingeteilt und nehmen an unterschiedlichen Workshops teil. Dabei erfahren sie noch mehr über unsere Arbeit und haben gleichzeitig die Möglichkeit, uns Anregungen, Hinweise und Wünsche mitzugeben. Die Workshops behandeln zentrale Aspekte unserer Arbeit: von der Gestaltung unserer Startseite bis zu ganz konkreten inhaltlichen Fragen – so sind beispielsweise aus unserem Hauptstadtbüro extra zwei Redakteure und eine Redakteurin angereist, die von unseren Gästen wissen möchten, was sie sich von unserer Berichterstattung über die anstehende Bundestagswahl erwarten. Auch diese Workshops helfen uns dabei, mit unseren Artikeln noch näher an unseren Leserinnen und Lesern zu sein.
Abschlussrunde: Ein erfolgreicher Tag voller Eindrücke
Der Tag neigt sich dem Ende zu: In der Abschlussrunde kommen alle noch einmal zusammen, um den Tag zu reflektieren. Auch an dieser Stelle interessiert uns natürlich, was wir noch besser machen können – denn auch kommendes Jahr soll wieder ein Lesertag stattfinden. Robert Gollnik zieht rückblickend ein positives Fazit: "Es war ein rundum gelungener, super interessanter Tag, den ich noch lange in Erinnerung behalten werde. Gerne wieder."
Auch Veronika Wanschura sei "sehr froh, dass ich dabei sein durfte", schreibt sie uns im Nachgang. "Jetzt lese ich die Nachrichten irgendwie anders. So ein Blick hinter die Kulissen ist sehr wertvoll."
Sie möchten auch am Lesertag teilnehmen?
- Einmal im Jahr, immer im Herbst, laden wir Leserinnen und Leser in unsere Redaktion nach München ein.
- Für die Teilnahme kann man sich bewerben – den entsprechenden Aufruf finden Sie rechtzeitig vorab auf unserer Seite.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie sich jederzeit per E-Mail an uns wenden (redaktion@1und1.de), Betreff: "Lesertag".
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