- Als Teil der humanitären Hilfe setzt UNICEF Cash Transfers in mehr als 70 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ein.
- Die kleineren Geldbeträge helfen bedürftigen Empfängerinnen und Empfängern, individuelle Grundbedürfnisse zu decken.
- Die Zahlungen tragen dazu bei, die Armut von Familien zu reduzieren und Kindern beispielsweise der Schulbesuch gesichert wird.
Die Anzahl der verschiedenen UNICEF-Hilfsgüter ist riesig. In humanitären Warenlagern sind stets mehr als 850 unterschiedliche Artikel vorrätig, mit denen das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schnell Familien rund um den Globus helfen kann.
Das weltgrößte Warenlager mit 20.000 Quadratmetern steht beispielsweise in Kopenhagen. Es hat mehrere hundert Mitarbeiter und ist zu jedem Zeitpunkt in der Lage, 10.000 Menschen für drei Monate mit überlebenswichtigen Hilfsgütern zu versorgen: von Erdnusspaste, über Imfpstoffe bis hin zu Notzelten.
Besondere Bedürfnisse erfordern spezielle Hilfe
Doch gibt es auch besondere, individuelle Notlagen, in denen keines dieser Hilfsgüter eine wirkliche Verbesserung herbeiführen würde. Wenn beispielsweise Eltern nicht ausreichend Geld zur Verfügung haben, um das Schulgeld für ihre Tochter zu bezahlen und dadurch eine Zwangsheirat droht.
Oder der Geldtransfer eine Existenzgründung für alleinerziehende Mütter möglich macht und Kinder warme Bekleidung für den Winter erhalten. Seit Jahrzehnten sind diese Bargeldhilfen daher ein bewährtes Mittel in der humanitären Hilfe bei UNICEF.
Vorurteile gegenüber Geldtransfers lassen sich nicht belegen
Der Ausgabe von Bargeld haften verschiedene Vorurteile an. Beispielsweise wird den Begünstigten vorgeworfen, dass sie das Geld nur für Alkohol oder Tabak ausgeben und Faulheit begünstigt wird. Ein weiteres, gängiges Stereotyp ist, dass Frauen in begünstigten Familien mehr Kinder bekommen.
Unterschiedliche Studien belegen jedoch, dass keines dieser Vorurteile zutrifft. Im Gegenteil: Mehr Geld in den Familien bewirkt oft mehr Bildung für Kinder, was wiederum das Risiko für frühe Ehen und Schwangerschaften senkt.
Art der Auszahlung variiert
Der überwiegende Teil der Cash-Transfer-Programme wird in Bargeld ausgezahlt. Möglich sind jedoch auch Gutscheine, die in lokalen Geschäften und Märkten gegen Waren wie Getreide eingetauscht werden können.
Teilweise sind die Auszahlungsprogramme zusätzlich an Bedingungen gebunden. Dann erhalten Eltern die Zahlung zum Beispiel nur, wenn sie ihre Kinder zur Schule schicken.
Häufiger sind jedoch bedingungslose Geldzuweisungen, die Familien etwa nach einer Naturkatastrophe erhalten. Mit dem Betrag können die individuell dringendsten Bedarfe schnell und regional gedeckt werden.
Quellen und weiterführende Links:
- Internationale UNICEF-Themen-Seite zu Cash Transfers
- Dokument "Making cash transfers work for children and families"
- UNICEF-Report "Myth-busting on cash transfer"
- Cash-Transfer-Forschungsinitiative "The Transfer Project"
- UNICEF-Artikel zu Cash Transfers
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