Über 12.000 Kinder und Jugendliche starben 2018 in Konflikten oder wurden verwundet. So viele wie noch nie seit die Vereinten Nationen schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder untersuchen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht des UN-Generalsekretärs.
Insgesamt wurden 2018 über 24.000 dieser schwersten Verstöße gegen die Menschenrechte verifiziert. Dazu gehören neben Tötung und Verletzung auch die Rekrutierung von Kindern von bewaffneten Gruppen, sexuelle Gewalt, Entführung, Angriffe auf Schulen und Krankenhäusern und verwehrter humanitärer Zugang.
UNICEF mit Hilfsprogammen vor Ort
"Dieser Report beleuchtet die verheerenden Auswirkungen von Konflikten auf Kinder", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "Die Ergebnisse sind ein Aufruf zum Handeln. Indem wir Kinder in bewaffneten Konflikten schützen, halten wir die Hoffnung aufrecht und bereiten Kinder darauf vor, eine friedliche Zukunft für sich selbst und ihre Länder zu gestalten."
UNICEF ist in Konfliktländern Teil der jeweiligen Task Force, die Berichte über das Leid, das Kindern widerfährt, sammelt und überprüft. UNICEF führt, gemeinsam mit Partnern wie United Internet for UNICEF, außerdem Hilfsprogramme in den betroffenen Ländern durch, unter anderem um Kinder zu schützen, Schulen wieder aufzubauen, psychosoziale Hilfe zu organisieren sowie Kindersoldaten zu befreien und in die Gesellschaft zu reintegrieren.
Die meisten Kinder wurden 2018 in Afghanistan (3.062), Syrien (1.854) und Jemen (1.689) getötet oder verwundet. Das sind nur die Fälle, die überprüft werden konnten – die tatsächliche Zahl der Opfer ist möglicherweise viel höher.
Auch Schulen und Krankenhäuser unter Beschuss
Zwar konnten weltweit 13.600 Mädchen und Jungen aus bewaffneten Gruppen befreit werden, aber Tausende Kinder sind weiter im Kriegseinsatz. Allein in Somalia wurden 2018 rund 2.300 Minderjährige neu rekrutiert, in Nigeria waren es fast 2.000.
Fast 2.500 Mädchen und Jungen wurden 2018 aus ihren Häusern, Schulen oder an öffentlichen Orten entführt – teilweise zur Zwangsrekrutierung, aber auch zum sexuellen Missbrauch. Somalia, die Demokratische Republik Kongo und Nigeria sind die drei Länder mit den höchsten Entführungszahlen.
Über 1.000 verifizierte Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser wurden 2018 verübt, knapp die Hälfte davon in Afghanistan und Syrien zusammengenommen. Aber auch in einer Reihe von anderen Ländern – Jemen, Kolumbien, Libyen, Mali, Nigeria, Somalia, Sudan und Zentralafrikanische Republik – waren Schulen und Krankenhäuser keine sicheren Orte für Kinder.
Die Meldungen allein der vergangenen Wochen von getöteten und verletzten Kindern im syrischen Idlib, in Afghanistan, Jemen und Sudan zeigen, dass sich das Leid der Kinder in Konfliktregionen auch 2019 fortsetzt.
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