16 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern könnte eine monatliche Rente unter 1200 Euro drohen.
Dies geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage von BSW-Chefin
Rund 16 Millionen Beschäftigte verdienen der Antwort zufolge jedoch aktuell weniger als 17 Euro brutto in der Stunde. Das sind rund 39 Prozent aller etwa 40,8 Millionen hierzulande Beschäftigten.
Armutsgefährdungsschwelle liegt bei 1.314 Euro
Ein Stundenlohn von 19,36 Euro ist demnach nötig, um 1.314 Euro monatlich Rente zu erhalten - die aktuelle Armutsgefährdungsschwelle für Alleinlebende.
Das Arbeitsministerium spricht in seiner Antwort aber von "abstrakten" Modellrechnungen, da unter anderem ein über 45 Jahre unverändertes Lohnverhältnis angenommen wird. Zudem müssten noch andere Einkommen berücksichtigt werden - die Rente sei in der Regel nicht das einzige Einkommen eines Haushalts.
Wagenknecht: "Schwere Rentenkrise"
"Wir haben eine schwere Rentenkrise in unserem Land", sagte Wagenknecht AFP. "Wenn 16 Millionen Arbeitnehmern laut aktueller Rentenformel eine Rente unter 1.200 Euro droht, dann wird Altersarmut ein noch viel größeres Problem." Die nächste Bundesregierung müsse die Bevölkerung darüber abstimmen lassen, ob sie zu einem Rentensystem wie in Österreich wechseln oder beim schlechten Status quo bleiben wolle, forderte die Bundestagsabgeordnete.
"In Österreich fällt niemand, der 40 Versicherungsjahre geleistet hat, unter 1.600 Euro Rente", sagte Wagenknecht. Das BSW fordere analog die Einführung einer gesetzlichen Mindestrente in Höhe von 1.500 Euro nach 40 Versicherungsjahren. Wagenknecht hält das für "finanzierbar, wenn wie in Österreich auch bei uns alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse einbezogen werden" - konkret sollten "unbedingt auch Bundestagsabgeordnete und Bundesminister einzahlen müssen". (afp, bearbeitet von spl) © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.